To the top button
Spenden

Spendenanlass

Anlass des Geschenks

Geburt

  • Geburt
  • Geburtstag
  • Andere

Ich spende

Spendenintervall

Monatlich

  • Monatlich
  • Vierteljährlich
  • Halbjährlich
  • Jährlich

Betrag

CHF

Bitte Betrag wählen oder eingeben

Herzlichen Dank, dass Sie mit Ihrer Spende die Programme der Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz unterstützen.

21.02.2018 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Asien Der SOS-Dorfleiter Aus Nepal

  • Kategorien
  • Region

Bhagat Shresta hat als Direktor des SOS-Kinderdorfs Gandaki in Nepal schon über 260 Kinder in die Selbständigkeit begleitet. Aber nicht in der klassischen Rolle als Verwalter: «Die Kinder im Dorf sind meine Familie», sagt er. Seine Menschlichkeit geht weit über das Kinderdorf hinaus. Ein Porträt über den Mann mit dem grossen Herzen.

«Es ist meine Verantwortung und wohl auch meine Bestimmung, Menschen in Not zu helfen. Und es macht mich glücklich», sagt Bhagat Shresta. Seit 35 Jahren lebt und arbeitet der 54-Jährige im SOS-Kinderdorf Gandaki in Pokhara, der zweitgrössten Stadt Nepals am Fusse des Himalaya. An der SOS-Schule im Kinderdorf begann er als junger Mann seine langjährige Karriere mit einem Einsatz als Aushilfslehrer. Er fand in der Arbeit mit den Kindern seine Passion – und entschied sich, zu bleiben. Zuerst als Sekretär, dann als Finanzverwalter und schliesslich seit 13 Jahren als Dorfdirektor.

«Namaste», rufen die Kinder und ihre SOS-Mütter schon von weitem und winken, wenn Mister Bhagat seine tägliche Runde von Haus zu Haus macht. «Wie ist deine Prüfung gelaufen, Khim?», fragt er einen Jungen. «Sarika, deine Schuhe sind schmutzig, du solltest sie wieder einmal putzen», tadelt er ein Mädchen. Sieht er ein Beet mit Blumen, die zu welken beginnen, ist er sich nicht zu schade, diese rasch zu wässern. Nichts entgeht seinem aufmerksamen Blick. Er kennt von jedem einzelnen der 154 Kinder, die aktuell im Kinderdorf wohnen, die Herkunftsgeschichte, ist über deren Entwicklung im Bild. Für die Anliegen der SOS-Mütter hat er stets ein offenes Ohr. Steht ein Problem an, ist er zur Stelle. Tag und Nacht. Hört er den stündlichen Gong des Nachtwächters, der das Dorf bewacht, einmal nicht, ruft er diesen sofort an um sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung sei. «Die Kinder, ihr Wohlbefinden und ihre Sicherheit sind das Wichtigste in meinem Leben. Sie sind zusammen mit meiner Frau und meinen eigenen beiden Söhnen meine grosse Familie», sagt er, als ob dies das Selbstverständlichste auf der Welt sei.

Viele der ehemaligen Kinder, für die Mister Bhagat während ihrer Zeit im Kinderdorf eine wichtige Vaterfigur war, kommen auch als Erwachsene regelmässig auf einen Besuch vorbei. «Es ist für mich immer eine besondere Freude, wenn sie mit ihren eigenen Kindern und ihren Partnern vorbeikommen, alle gesund sind und auf eigenen Beinen stehen. Dann weiss ich, dass wir alles richtig gemacht haben», sagt er.

SOS-Dorfleiter aus Nepal

Immer im Einsatz für Benachteiligte

Wo immer Bhagat Shresta auf Menschen in Not trifft, hilft er. Beispielsweise hat er dafür gesorgt, dass ein Mädchen, das ohne Hände geboren wurde, an der SOS-Schule aufgenommen wurde. Die aufgeweckte Zwölfjährige, die ohne diesen Beistand keine Chance auf Schulbildung gehabt hätte, ist eine der besten Schülerinnen der Klasse und schreibt mit den Füssen schneller als manch einer mit den Händen. Für das Kind eines Ehepaars – beide sind vollständig blind – verschaffte er einen Platz in der SOS-Tagesstätte, um den Alltag der Familie etwas zu erleichtern. Damit ermöglichte er den Eltern, ihrer Arbeit beim Radio und als Therapeutin weiterhin nachzugehen und damit selbständig für den Familienunterhalt zu sorgen. Dies sind nur zwei von vielen weiteren Beispielen für die schier endlose Hilfsbereitschaft von Bhagat Shresta.

«Wenn ich durch die Strassen der Stadt gehe, spricht mich mittlerweile niemand mehr mit meinem richtigen Namen an. Ich bin für alle nur noch ‹SOS›», sagt Mister Bhagat und lacht sein typisch verschmitztes Lachen. Mit spontanen Aktionen wie dem Verkauf von Früchten aus dem Dorfgarten oder als Präsident des Rotary Clubs macht er ausserdem auf lokaler Ebene unermüdlich auf die Möglichkeit von Spenden an das SOS-Kinderdorf aufmerksam. Ein kleines bisschen Müdigkeit sei ab und zu schon spürbar, sagt der Mann, der jeden Morgen um vier Uhr aufsteht, «aber die grosse Verantwortung, die ich trage, macht mich wieder fit.» Die Kraft für seine Aufgaben tanke er von ihm, sagt er, und zeigt auf den heiligen Berg Machhapuchhre, dessen 7000 Meter hoher Gipfel majestätisch am Horizont in den Himmel ragt und – so scheint es – über das Dorf und die Kinder wacht.