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06.11.2017 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Afrika Eine bessere Zukunft für 675 junge Menschen

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Mit der «École Passerelle» bekommen Kinder und Jugendliche im Niger, die den Schulanschluss verpasst haben, eine neue Chance. Diese Bildungsförderung ist bitter nötig, wie der nationale Direktor Maman Aboubacar im Interview erklärt.

Wie ist die aktuelle Schulsituation für bedürftige Kinder im Niger?

Bildung ist ein Grundrecht für alle Kinder. Doch leider sind die Zahlen über den Zugang zu Bildung und deren Qualität im Niger ernüchternd. In ländlichen Gebieten, wo vier Fünftel der Gesamtbevölkerung leben, beträgt die Einschulungsrate zum Beispiel nur gerade 70 Prozent. Aber nur 43 Prozent der Mädchen und 60 Prozent der Jungen schliessen die Grundschule auch ab. Vor allem Kinder aus wirtschaftlich schwachen Familien oder Kinder mit Behinderungen haben kaum Zugang zu Bildung.

Aus welchen Gründen verpassen die Kinder die Schule?

Viele Kinder und Jugendliche gehen nicht zur Schule, weil sie schlicht nie registriert wurden oder weil sie nach kurzer Zeit wieder abbrechen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Erstens ist das Bildungsangebot beispielsweise für Kinder von Nomadenfamilien oder für Kinder mit Behinderungen nicht angepasst. Oder der Schulweg ist zu weit. Zweitens sind zum Teil die Lernbedingungen sehr schwierig. Oftmals findet der Unterricht in einfachen Hütten statt. In der Regenzeit fällt die Schule dann einfach aus. Es fehlt ausserdem an Unterrichtsmaterial und an qualiziertem Lehrpersonal. Drittens sind viele Eltern aus  finanziellen Gründen nicht in der Lage, ihre Kinder in die Schule zu schicken.

Welche Massnahmen ergreift SOS-Kinderdorf dagegen?

Im Laufe des Jahres hat SOS-Kinderdorf dazu beigetragen, dass 675 Kinder und Jugendliche in der Stadt Maradi Zugang zu Bildung erhielten. Dazu gehören unter anderem die finanzielle Unterstützung des Angebots Passerelle, wo 42 Jugendliche auf den Wiedereinstieg in die Schule vorbereitet werden, Förderunterricht für rund 500 Kinder, der Bau von witterungsgeschützten Klassenzimmern und die Weiterbildung von 100 Lehrpersonen.

Waren diese Massnahmen erfolgreich?

Dank dem Passerelle-Angebot integrierten wir 42 junge Menschen wieder in der öffentlichen Schule. So zum Beispiel die zwölfjährige Charifa. Sie lebt in ärmlichen Verhältnissen mit ihrem Vater, ihrer Stiefmutter sowie sechs Brüdern und vier Halbgeschwistern. Bis sie elf Jahre alt war, ging Charifa nicht zur Schule. Als das Passerelle-Angebot in Maradi eröffnet wurde, erhielt sie von SOS-Kinderdorf die Chance, daran teilzunehmen. Sie absolvierte ein halbes Jahr lang Nachhilfe zum Anschluss an den Schulstoff und konnte anschliessend in die Grundschule eintreten. Sie hat sich dort seither gut eingelebt, und ihre Leistungen sind erfreulich gut.