Kinderschutz hat oberste Priorität 

Jedes Familienstärkungsprogramm ist per se ein Kinderschutzprogramm. Denn das Ziel solcher Programme ist die Schaffung eines sicheren, gesunden Umfelds in einer selbstbestimmten, liebevollen Familie. Durch Bildung, Gesundheits- und Einkommensförderung befähigen wir Familien und Kinder, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Nur wenn das nicht möglich ist, sorgen wir für eine neue Familie in einem SOS-Kinderdorf, wo die Kinder von ausgebildeten «SOS-Müttern», weiteren Erziehenden und Sozialarbeitern betreut werden. Trotz aller Sorgfalt kann es geschehen, dass ein Kind in einem SOS-Kinderdorf Gewalt oder Missbrauch erlebt. SOS-Kinderdorf stellt sicher, dass betroffene Kinder und Jugendliche sich an eine Vertrauensperson wenden können, ohne negative Konsequenzen befürchten zu müssen. Dazu wurde ein Child Safeguarding-Prozess definiert.

Hände greifen ineinander

Child Safeguarding

Child Safeguarding bedeutet bei SOS-Kinderdorf die Verantwortung der Organisation, Kinder und Jugendliche in ihrer Obhut vor jeglicher Form von Gewalt und vor Vernachlässigung, Missbrauch oder Ausbeutung zu schützen. SOS-Kinderdorf arbeitet seit vielen Jahren nach internationalen Safeguarding-Standards und entwickelt diese laufend weiter. Dabei gilt: Die Sicherheit der Betroffenen steht immer an erster Stelle und die Mitarbeitenden sind zur Meldung von Kinderschutzfällen verpflichtet. Vertraulichkeit ist garantiert. Dazu gibt es ein Whistleblowing-Konzept und eine Ombudsstelle. 

Eine Hand hält eine kleine Figur.

Schutzstrategie 2024 – 2030

Im Einklang mit unserem Ziel, den Schutz in unserem täglichen Handeln zu gewährleisten, verfolgen wir einen integrierten Ansatz. Die Strategie 2024 – 2030 umfasst Richtlinien und Verfahren, die unsere Programmteilnehmenden und Mitarbeitenden schützen sowie Korruption und Misswirtschaft verhindern. Ziel der Strategie ist es ausserdem, ethische, gerechte und verantwortungsbewusste Abläufe zu schaffen, die es erlauben, zeitnah und transparent auf Fehlverhalten zu reagieren und Betroffene wirksam zu unterstützen. 

Vision  

Bei allem, was wir tun, sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene sicher, werden mit Würde behandelt und ihre Rechte werden respektiert. 

Ziele  

  1. Wir tolerieren keinen Missbrauch, keine Ausbeutung und keine Gewalt gegen Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die an unseren Programmen teilnehmen, sowie gegen Personen, die für unsere Organisation tätig sind oder in unserem Namen handeln. 
  2. Wir schärfen das Bewusstsein und minimieren das Risiko von Fehlverhalten, Misswirtschaft oder Korruption und reagieren bei Vorfällen angemessen und effektiv. 

Ergebnisse  

  1. Die Mitarbeitenden verfügen über das erforderliche Engagement und die Kompetenz, um Sicherheitsrisiken zu mindern. 
  2. Die grundlegenden Sicherheitsstandards werden durch eine unabhängige Aufsicht festgelegt und überwacht, wobei eine externe Zertifizierung möglich ist. 
  3. Korruptionsbekämpfung und Vermögensschutz sind in föderationsweite Standardprozesse integriert. 
  4. Risiken für die Sicherheit werden durch die Qualität der Programme und die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen gemindert. 
  5. Sicherheitsrisiken werden auf internationale Standards ausgerichtet. 
  6. Personen, die von Fehlverhalten betroffen sind, erhalten angemessene, zeitnahe und transparente Rückmeldung. 

Kinderschutzmassnahmen 

SOS-Kinderdorf setzt sich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche in all unserem Handeln sicher sind, ihre Rechte geschützt und sie mit Würde und Respekt behandelt werden. Wir arbeiten im Einklang mit der UN-Konvention über die Rechte des Kindes und den SOS-Kinderdorf Kinderschutzrichtlinien.  

 

Leitlinien 

Die Richtlinien sind für alle Mitgliedsvereine von SOS-Kinderdorf International bindend und werden in Verbindung mit weiteren Leitlinien angewandt - insbesondere, aber nicht ausschliesslich, mit dem Verhaltenskodex, der Verordnung über den Umgang mit Vorfällen von Fehlverhalten und anderen spezifischen Leitlinien für den Schutz von Kindern und Jugendlichen.  

Sämtliche Leitlinien zum Thema Kinderschutz stehen auf der Website von SOS-Kinderdorf International zur Verfügung. 

Null-Toleranz-Politik  

Wir verurteilen jede Form von Missbrauch, Misshandlung und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen innerhalb und ausserhalb unserer Organisation. 

Inklusion  

Wir verfolgen einen breiten Inklusionsansatz und verurteilen jede Form von Diskriminierung. Kein Kind oder Jugendlicher darf aufgrund von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, Herkunft oder wegen einer Behinderung diskriminiert werden. 

Anonyme Online-Kanäle 

Wir nehmen jegliche Hinweise von Kindesmissbrauch in den Programmen von SOS-Kinderdorf ernst. Betroffene können sich über anonyme Online-Kanäle bei Vertrauenspersonen melden. Jede Meldung im Bereich Kinderschutz wird sorgfältig geprüft und es werden entsprechende Massnahmen ergriffen. 

Ausbildung 

In allen Ländern, in denen wir tätig sind, befähigen wir Mitarbeitende, Kinder, Jugendliche und Familien dazu, Anzeichen von Missbrauch zu verhindern, zu erkennen und zu melden. In gezielten Weiterbildungen werden gewaltfreie Konfliktlösung gelehrt und schädliche kulturelle Praktiken thematisiert.  

Schutz vor Re-Traumatisierung und Re-Viktimisierung  

Wir stellen sicher, dass alle Massnahmen, die darauf abzielen, Kinder und Jugendliche vor Gewalt und Missbrauch zu schützen, den Betroffenen keinen weiteren Schaden oder weiteres Leid zufügen. 

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen  

Wir nehmen Kinder und Jugendliche als gleichwertige Gesprächspartner:innen ernst und verpflichten uns, ihre Bedürfnisse, Rechte und Interessen in allen Entscheidungen und Massnahmen, die ihre Sicherheit und ihr Wohlergehen betreffen, zu bedenken und entsprechend zu handeln. Wir geben Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich an der Entwicklung und Umsetzung von Kinderschutzmassnahmen zu beteiligen. 

Jährlicher Kinderschutzbericht 

Jedes Jahr erstellt das Child Care and Safeguarding Team von SOS-Kinderdorf International einen Bericht über die Kinderschutzaktivitäten der Organisation, Vorfälle und Empfehlungen aus dem vergangenen Jahr. 

Mehr zu unserer Arbeit 

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