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21.02.2018 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Weltweit Rund um ein SOS-Kinderdorf

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In Projekten von SOS-Kinderdorf treffen sowohl Kinder als auch Erwachsene täglich Entscheidungen. Entscheidungen, die ihr Leben prägen und verändern. Aus dem SOS-Kinderdorf Dassa-Zoumé im westafrikanischen Benin stellen wir Ihnen einige dieser grossen und kleinen Entscheidungen vor.

Raoul:
«Ich entscheide mich fürs Lernen.»

«Am Tag vor meinem ersten Schultag packten meine SOS-Mama und ich die vielen neuen Schulsachen in meinen Rucksack. Den wollte ich am liebsten gar nicht mehr ablegen und lief den ganzen Tag damit im Haus herum. So aufgeregt war ich. Dann kam die nächste Überraschung. Ich bekam für die Schule keine Lunchbox mehr mit wie für den Kindergarten, wo die Kindergärtnerin immer kontrollierte, ob wir genug zu essen haben. Meine SOS-Mama sagte mir, dass ich ab jetzt zusammen mit meinem grossen Bruder in der Schulkantine essen darf. Vor Glück platzte ich fast. Leider gibt es in der Schule keine Schaukel und keine Rutschbahn mehr, aber ich lernte, das Datum meines ersten Schultags in mein Heft zu schreiben. Das zeigte ich meiner SOS-Mama, und sie war ganz stolz auf mich. Darum entschied ich für mich: Ich will noch viel mehr lernen.»

Seline:
«Mein Berufsentscheid macht mich glücklich.»

«Ich bin Kindergärtnerin im SOS-Kindergarten von Dassa-Zoumé. Meine Entscheidung, mit Kindern zu arbeiten, die es im Leben schwer haben, bereute ich nie. Lassen Sie mich das am Beispiel von Jacques erzählen. Der kleine Junge stammt aus einer armen Familie aus der Nachbarschaft. Ohne SOS-Kinderdorf könnten die Eltern es sich nicht leisten, ihren Sohn in den Kindergarten zu schicken. Als Jacques zu uns kam, weinte er ununterbrochen. Seine Tränen kullerten über seine Wangen, bis er vor Erschöpfung einschlief. Als er aufwachte, weinte er von neuem. So lange, bis seine Eltern kamen und ihn wieder abholten. Das wiederholte sich die ganze Woche lang. Doch in der zweiten Woche hörte Jacques ganz von sich aus auf zu weinen, ohne dass ich ihn dazu gedrängt hätte, und er machte bei allen Spielen mit. Und heute erzählt mir Jacques Vater, dass der Bub am unterrichtsfreien Mittwoch traurig ist, weil er nicht in den Kindergarten kommen kann. Zu sehen, wie Kinder so aufblühen, ist eine grosse Freude.»

Diana:
«Die Entscheidung, die uns rettete.»

«Ich war abgrundtief verzweifelt, als mein Ehemann starb. Seine Verwandten nahmen mir und meinen drei Kindern alles weg. Zum Leben blieb uns nichts. Ich wusste nicht, woher das Geld kommen sollte, damit meine Kinder weiterhin zur Schule gehen konnten. Ganz zu schweigen von unserer prekären Wohnsituation und den fehlenden Lebensmitteln. Die Lage war ausweglos. Erst mit der Unterstützung durch das SOS-Familienstärkungsprogramm fasste ich die Entscheidung, mein Schicksal und das meiner Kinder selbst in die Hand zu nehmen. Ich besuchte die angebotenen Berufsbildungskurse und die Kurse in Kindererziehung. Gewappnet mit neuen Fähigkeiten und einem Mikrokredit begann mein Weg in die Selbstständigkeit. Ich habe ein eigenes, kleines Geschäft aufgebaut, wo ich Maniokknollen zu Gari verarbeite, einer Art Mehl, das wir in der westafrikanischen Küche verwenden. Seither verkaufe ich mein Produkt auf den lokalen Märkten. Mit diesem Einkommen ernähre und versorge ich meine Familie heute ohne Hilfe.»

Eliane:
«Jede Entscheidung hat Folgen.»

«Hält sich eines meiner Kinder nicht an die Uhrzeit, oder kommt es zu spät, mache ich mir als SOS-Mama Sorgen. Erst neulich, als ich meinen Sohn Jude zum Einkaufen schickte. Er sollte noch etwas bringen, was ich fürs Abendessen benötigte. Eigentlich dauert der Weg zum nächsten Laden nur wenige Minuten. Aber als er nach einer Weile immer noch nicht zurückkam, ging ich ihn suchen. Schon hinter der nächsten Hausecke fand ich ihn, wie ihm der Nachbarsjunge das Fahrradfahren beibrachte. Ich war verärgert und Jude entschuldigte sich aufrichtig. Aber weisst du, sagte er freudestrahlend, ich weiss jetzt wie das geht, das Radfahren. Einerseits muss eine kleine Strafe sein, damit Kinder lernen, dass falsche Entscheidungen im Leben Folgen haben. In diesem Fall vielleicht den Verzicht aufs Abendessen, das Jude vertrödelt hat einzukaufen? Andererseits sollen Kinder auch lernen, dass wir als Familie – halten wir zusammen – auch etwas erreichen können. Deshalb sparen wir jetzt alle miteinander. Und haben wir genügend Geld beisammen, kaufen wir uns unser eigenes Fahrrad.»

Situation der Kinder in Benin
Obwohl Benin politisch zu den stabilsten Ländern Afrikas gehört, lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Armut. Kinder sterben an Krankheiten, die mit genügender medizinischer Grundversorgung leicht behandelt werden könnten. Viele Kinder haben ihre Eltern durch HIV/Aids verloren. Eines von fünf Kindern ist untergewichtig. Anstatt zur Schule zu gehen, müssen viele Kinder arbeiten. Aber eine verpasste Schulbildung verringert ihre Chancen auf ein besseres Leben als Erwachsene.