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19.07.2018 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Afrika Die Krise macht Angst

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Nach dem Tod ihres Vaters wurde Jéovanie von ihrer Mutter verlassen. Ihr einziger Verwandter, der Grossvater, verfügte über keinerlei Einkommen, um das Mädchen zu versorgen. Sie musste auf dem Boden auf einer alten Schürze schlafen. Jéovanie war in einem bemitleidenswerten Zustand, als sie mit fünf Jahren ins SOS-Kinderdorf Bangui kam. Im Interview erzählt sie aus ihrem Alltag und von der Krise in ihrem Land.

Jéovanie, wie sieht ein Tag im SOS-Kinderdorf Bangui aus?
Vormittags gehe ich in die Schule. Ist die heisse Mittagszeit vorbei, lerne ich und nehme am Nachhilfeunterricht in Französisch und Mathematik teil, den das pädagogische Team des Kinderdorfs organisiert. Danach darf ich Basketball spielen. Meiner SOS-Mama helfe ich bei den Hausarbeiten und bereite das Abendessen für alle zu. Ich koche sehr gerne. Am liebsten Gerichte mit roten Bohnen oder Kochbananen. Maniok mahlen und seine Blätter zerstampfen, mag ich nicht so gerne.

Wo gehst du zur Schule?
Ich besuche die katholische Mädchenschule. In unserer Klasse sind wir 38 Schülerinnen. Die Schule hat strenge Regeln und wir Mädchen müssen uns daran halten. Dafür ist die Schule umzäunt und gesichert. Sie liegt im gleichen Quartier, und lässt es die Situation zu, kann ich sogar zu Fuss hingehen.

Ist denn die Situation in deinem Land gefährlich?
Die Krise dauert schon lange und macht sehr viel Angst. Vor Sorge werden wir ganz krank. Bei Gefechten habe ich einen Bruder aus meiner SOS-Familie durch einen Querschläger verloren. Das tut im Herzen weh. Es gibt so viel Gewalt, Vandalismus und Zerstörungswut, aber keine Menschlichkeit mehr. Für Kinder ist das besonders schlimm. Ihre Eltern verlieren die Arbeit oder werden sogar getötet. Kinder haben kein Zuhause mehr und sind auf der Flucht. Sie leben im Busch oder in Lagern. Viele Kinder verpassen Jahre ihrer Schulausbildung.

Fühlst du dich im SOS-Kinderdorf sicher?
Schon als kleines Mädchen fühlte ich mich in meinem neuen Zuhause geborgen. Hier musste ich keine Sorgen mehr haben. Heute fühle ich mich sicher, weil immer jemand da ist, der sich um uns kümmert oder einschreitet, wenn Gefahr droht. Wegen der immer wieder aufflammenden Kämpfe beschützen auch Soldaten der UN-Friedenstruppe unser Viertel. Das bedeutet zusätzliche Sicherheit.

Gab es im letzten Jahr auch gute Momente?
Ein glücklicher Moment war, als ich, umringt von meiner SOS-Familie und meinen Freunden, konfirmiert wurde. Wichtig war auch, als ich nach dem abgeschlossenen Schuljahr in die nächsthöhere Klasse aufgenommen wurde. Und ich habe mein Basketball-Zertifikat erhalten. Ich spiele in der Mannschaft „Gospel Youf“ an Turnieren und auch im Team unseres Kinderdorfs.

Hast du einen Berufswunsch?
Ich möchte gerne Buchhalterin werden und für eine Firma arbeiten. Damit wäre ich in meiner SOS-Familie die erste mit diesem Beruf. Ich würde zur Ehre von SOS-Kinderdorf gereichen und die Flamme für mein Vaterland, die Zentralafrikanische Republik, hochhalten. Allerdings ist es sehr schwer, in der andauernden Krise meines Landes eine Stelle zu finden.