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19.10.2020 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Weltweit Familien und Traditionen rund um die Welt

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Für SOS-Kinderdorf sind starke Familienbeziehungen die Grundlage eines gesunden Aufwachsens von Kindern. Dazu gehören gemeinsame Feiern und lokale Bräuche.

Von der Sitzordnung an Weihnachten über charmante Rituale im Alltag bis hin zu regionalen und nationalen Festlichkeiten: Wir waren neugierig, was Familienfeste von Nord bis Süd und Ost nach West auszeichnet.

Das «Tet-Fest» wirkt in Vietnam als Familienmagnet

Das «Tê´t Nguyên Đán», also das «Fest des ersten Morgens», ist in ganz Vietnam eine bedeutende Feier, die sich zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar über drei Tage erstreckt. Das Fest ist ganz der Besinnung auf die Familie, die im südostasiatischen Land auch die entfernteste Verwandtschaft unbedingt mit einschliesst, gewidmet. Enkel, Grosscousins und Co. nehmen für diesen Anlass weiteste Anreisen auf sich, um Zeit mit der Familie zu verbringen und den Tempel zu besuchen.

Zur Vorbereitung werden Schulden bezahlt, Vorräte gekauft und zu Ehren der Ahnen schmückt man sein Zuhause mit Blumen und Geschenken. Kinder entrichten während des Tet-Fests die Grussformel «Hundert Jahre sollst du leben» an alle älteren Verwandten, denen sie begegnen. Vietnamesen verstehen sich vorrangig als Familienmitglied und erst nachgeordnet als Individuum – eine Perspektive, die sich aus dem Konfuzianismus ableitet und bis heute weitverbreitet ist.

An den Vorbereitungen ist traditionell die ganze Familie beteiligt.

An den Vorbereitungen ist traditionell die ganze Familie beteiligt.

 «Compadrazgo» verbindet in Nicaragua ein Leben lang

Wie in vielen lateinamerikanischen Ländern misst die Gesellschaft Nicaraguas der Familie eine grosse Bedeutung bei. Mehrgenerationenhaushalte, denen sich Cousins und Cousinen, Tanten und Onkel, oder Kinder ohne Zuhause anschliessen, sind eher die Norm als eine Seltenheit. Entsprechend wichtig ist auch das «Compadrazgo»-System, dessen Bedeutung über das der Pateneltern im katholischen Glauben noch hinausgeht.

Die Beziehung etabliert nicht nur das Verhältnis zwischen Kindern und Paten, sondern auch das zwischen Paten und Eltern. Dies wird durch die Begriffe «Compadre» und «Comadre» deutlich, was so viel wie «Co-Vater» und «Co-Mutter» heisst. Eltern suchen oft enge Freunde als Paten aus. Ist ihre wirtschaftliche Lage jedoch besonders prekär, wählen sie Paten mit einem höheren wirtschaftlichen oder politischen Status aus, welche die Möglichkeit haben, dem Kind in Zukunft zu helfen. Unabhängig von der Motivation sind sie für die Taufzeremonie und die anschliessenden Feierlichkeiten verantwortlich.

In Nicaragua spielen die Pateneltern eine prägende Rolle im Leben jedes Kindes.

In Nicaragua spielen die Pateneltern eine prägende Rolle im Leben jedes Kindes.

Am «Sauberen Montag» wird viel gemacht, aber nicht geputzt

«Kathara Deutera», der – recht frei übersetzt – saubere Montag, ist ein Fest, das in Griechenland mit dem Beginn der grossen Fastenzeit verbunden ist und seinen Ursprung in der griechisch-orthodoxen Kirche hat. Am Ende des Karnevals bildet der saubere Montag den Übergang vom Fest zum Fasten. Ursprünglich sollten die Menschen sich an diesem Tag ihrer Laster bewusst werden und etwa ungesundes Essverhalten und ausuferndes Faulenzen ablegen.

Trotz seiner religiösen Wurzeln ist der saubere Montag heute ein Fest für die ganze Gesellschaft. Bei schönem Wetter – auf das man sich in Griechenland fast immer verlassen kann – geniessen die Menschen mit Familie und Freunde ein gutes Picknick, besuchen Restaurants und Bars und lassen mit ihren Kindern Drachen steigen, die den Himmel den ganzen Tag über in ein farbenfrohes, fantasievolles Schauspiel verwandeln.

In Griechenland ist an diesem Tag viel los – unter anderem die Drachen.

In Griechenland ist an diesem Tag viel los – unter anderem die Drachen.

Essen als Ritual der Zuneigung in Äthiopien

Während hierzulande Gabel, Messer und Co. das Essen in unseren Mund befördert essen äthiopische Familien meist mit den Händen. Sich gegenseitig mit kleinen Happen zu füttern, ist dabei ein Zeichen von Liebe und Respekt. Diese Tradition heisst «Gursha», was sich mit «Bissen» oder «Mundvoll» übersetzen lässt. Wer beim Familienmahl ein «Gursha» ausführen will, nimmt einen recht grossen Happen, hüllt diesen in «Injera», ein weiches Fladenbrot, und gibt dieses in den Mund des jeweiligen Familienmitglieds. Diese Person erwidert anschliessend diese Geste. Oft erhalten ältere Menschen oder Gäste das erste «Gursha» als Zeichen des Respekts. Das Ritual dient dazu, die Vertrautheit der gemeinsamen Mahlzeit zu stärken.

Die 31-jährige Hailu aus Äthiopien hat uns dazu eine Geschichte erzählt, welche die unbedarfte Perspektive von Kindern zeigt. Für ihren Vater war es ein fester Teil jedes Familienmahls, dass er das erste «Gursha» an ihre Mutter gab. Erst als junge Erwachsene lernte Hailu, dass zwar viele Familien «Gursha» praktizieren, das erste «Gursha» als Wertschätzung der Ehefrau aber keineswegs fester Bestandteil des Rituals ist. Hailu ist heute verheiratet und – ob Zufall oder Schicksal– ihr Mann teilt die Angewohnheit ihres Vaters.

Eine Illustration von «Gursha» aus Äthiopien.

Eine Illustration von «Gursha» aus Äthiopien.

Eine liebende, verlässliche Familie ist für das gesunde Aufwachsen eines Kindes unverzichtbar. Für SOS-Kinderdorf ist die Stärkung von Familien eines der Grundanliegen. Dabei legen wir grossen Wert darauf, Kinder in ihrem gewohnten, kulturellen Umfeld aufwachsen zu lassen. Mehr zu unseren konkreten Massnahmen lesen Sie hier.

Inhaltsverantwortliche:

David Becker

Wenn ich Content in Wort und Bild erarbeite, begeistert mich das grosse Ganze und berühren mich die feinen Details.

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