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22.02.2023 Aktuelles Alle Europa Ukraine-Krieg: 1 Jahr und kein Ende

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Bereits zwölf Monate sind seit dem Start des Ukraine-Kriegs vergangen. SOS-Kinderdorf konnte dank breiter Unterstützung mehr als 270’000 Kindern und Familien in der Ukraine, den Nachbarländern und hier in der Schweiz helfen. Der Krieg jedoch hält an. Entsprechend gross ist nach wie vor der Bedarf für humanitäre Hilfe vor Ort.

Als am 24. Februar der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine startete, war der Schock europa- und weltweit gross. SOS-Kinderdorf wurde sofort aktiv. Das Kinderhilfswerk evakuierte Begünstigte aus Programmen in sichere Gebiete und Nachbarländer, in der Ukraine wurde ein grosses Nothilfe-Programm initiiert. Insgesamt konnten SOS-Kinderdorf-Organisationen aus verschiedenen Ländern im vergangenen Jahr dank grossem Mitgefühl und überwältigender Solidarität der Spendenden viel bewirken. 125’000 Kinder und Familien in der Ukraine profitierten direkt von den Nothilfemassnahmen des Kinderhilfswerks, knapp 150’000 weitere Menschen konnten indirekt erreicht werden.

Unterstützung kennt keine Grenzen

Auch in den Nachbar- und weiteren Aufnahmeländern für ukrainische Kinder und Familien aus den SOS-Kinderdorf-Programmen wurden individuelle Nothilfe-Massnahmen umgesetzt. Neben der Unterbringung und Versorgung mit Kleidung, Essen und Geld erhielten die Familien rechtliche Unterstützung. Zusätzlich zur Klärung des Aufenthaltsstatus ging es auch darum, den Betroffenen Zugang zum Arbeitsmarkt, zur Gesundheit und zur Bildung zu verschaffen. Um die Integration zu erleichtern, bot SOS-Kinderdorf vor Ort Sprachkurse, Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen an.

Das Ende ist noch nicht absehbar

Die Hoffnung auf ein absehbares Ende des Krieges hat sich mittlerweile jedoch zerschlagen. Die Not vor Ort ist nach wie vor riesig. UNICEF schätzt, dass 17,7 Millionen Menschen akut Hilfe benötigen, darunter knapp dreieinhalb Millionen Kinder. Zu der traurigen Realität des Krieges zählen auch 450 bestätigte Fälle getöteter und 864 verletzter Kinder. Die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher.

Um Kinder und ihre Familien wo immer möglich zu schützen, weitet SOS-Kinderdorf Ukraine die Programmarbeit für 2023 deutlich aus. Mehr als 175’000 Kinder und Familienmitglieder sollen in der Ukraine und den Aufnahmeländern direkt von folgenden Massnahmen profitieren:

  • Neue Sozialzentren für Familienstärkung, kinderfreundliche Räume und mobile Teams zur psychosozialen Beratung in den Regionen, die stark kriegsbetroffen sind
  • Förderung von Pflegefamilien und gemeindebasierten Leistungen für Familien
  • Unterstützung von Pflegefamilien und jungen Careleaver:innen, die besonders kriegsbetroffen sind
  • Unterkünfte für Mütter und ihre Kinder
  • Gezielte Programme für im Krieg verletzte Kinder

Das Team vor Ort arbeitet nach wie vor unter aussergewöhnlichen Umständen. Durch die volatile Lage und die Unberechenbarkeit des Krieges müssen flexible Nothilfe-Leistungen und langfristige Planung für den Wiederaufbau und neuen Angeboten nebeneinander laufen.

Ukrainische Pflegefamilien in der Schweiz

Kinder, die ohne Eltern in staatlicher Obhut aufwachsen, trifft der Krieg besonders hart. SOS-Kinderdorf Schweiz unterstützt deshalb das Projekt des Vereins tipiti, der ukrainische Pflegefamilien in die Schweiz evakuiert hat. Im vergangenen März trafen sechs ukrainische Pflegefamilien in Rehetobel (AR) ein, drei weitere Pflegefamilien erreichten im Juni 2022 eine sichere Unterkunft in Gilly (VD). Insgesamt fanden 95 Personen, davon 75 Kinder und Jugendliche in der Schweiz Zuflucht.

Im Kanton Appenzell wurde eine Familie von Beginn an separat in Spycher untergebracht, die anderen fünf Familien zogen ins ehemalige Bürgerheim «Ob dem Holz» in Rehetobel. Im November konnte eine achtköpfige Familie aus dem Bürgerheim in eine eigene Unterkunft in Rehetobel ziehen. Im Februar erfolgt der nächste Auszug einer 13-köpfigen Familie in ein Haus in Rehetobel. Für zwei weitere Familien sind Lösungen in Sicht. Für eine Familie mit einem rollstuhlbehinderten Kind gibt es leider noch keine Option.

Kinder und Pflegeeltern geniessen in Gilly das gemeinsame Backen zur Weihnachtszeit.

Kinder und Pflegeeltern geniessen in Gilly das gemeinsame Backen zur Weihnachtszeit.

Bildung und Integration fördern

Für die schulpflichtigen Kinder organisierte der Verein tipti in Rehetobel zwei Integrationsklassen. Mittlerweile konnten die meisten von ihnen in die öffentliche Schule integriert werden und es wird nur noch eine Integrationsklasse mit sieben Kindern geführt. Ziel ist es, diese bis Ende März ebenfalls aufzulösen. Drei Jugendliche im Alter von 17 und 18 Jahren arbeiten in einem Gastrobetrieb, respektive absolvieren ein Praktikum. Nebenbei besuchen sie an zwei Tagen Deutschunterricht. Auch die Pflegeltern üben fleissig unsere Sprache und gehen zwei- bis dreimal pro Woche in den Unterricht.

Die drei Pflegefamilien in Gilly leben in einem ehemaligen Rehazentrum, der Mietvertrag läuft vorerst bis 2024. Alle Kinder wurden vom Kanton umgehend in die öffentliche Schule integriert. In den Integrationsklassen für ältere Kinder werden Schnupperplätze vermittelt. Für die Jugendlichen, die im Sommer aus der Schule kommen, sucht der Verein tipiti Anschlusslösungen. Die Pflegeeltern erhalten dreimal pro Woche Französischunterricht sowie alle 14 Tage eine pädagogische Weiterbildung.

Obwohl sie bereits recht gut integriert sind, hoffen die ukrainischen Pflegefamilien auf eine baldige Rückkehr in ihr Heimatland. Wenn es so weit ist, werden sie von Fachpersonal darauf vorbereitet und begleitet.

Wir zählen weiter auf Ihre Unterstützung. Spenden Sie jetzt für Kinder und Familien aus der Ukraine.

Inhaltsverantwortliche:

David Becker

Wenn ich Content in Wort und Bild erarbeite, begeistert mich das grosse Ganze und berühren mich die feinen Details.

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