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06.05.2024 Aktuelles Alle Schweiz Kiki Maeder: Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig

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Im Interview mit unserer Botschafterin Kiki Maeder sprechen wir darüber, was Vertrauen für sie bedeutet: im menschlichen Miteinander, aber auch in den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Medien.

Gemäss Edelman Trust Barometer 2024¹ wird NGOs das höchste Mass an Ethik zugeschrieben. Wie ist dein Vertrauen in NGOs und in SOS-Kinderdorf Schweiz?

NGOs spielen eine wichtige Rolle und tragen viel zur Unterstützung von bedürftigen Menschen und der Förderung von sozialen Projekten bei. Gleichzeitig gibt es sehr viele NGOs, was es schwierig macht, die guten und seriösen von den vielleicht weniger guten zu unterscheiden. SOS-Kinderdorf Schweiz hat sich über viele Jahre hinweg als vertrauenswürdige und transparente Organisation bewiesen. Regelmässige Transparenzberichte stellen sicher, dass Spenden und Mittel effizient und verantwortungsbewusst eingesetzt werden. Mein Vertrauen in SOS-Kinderdorf Schweiz beruht natürlich auch auf meiner persönlichen Erfahrung als Botschafterin sowie auf den positiven Rückmeldungen und Erfolgsgeschichten, die ich von Mitarbeitenden und Begünstigten gehört habe. Ich kann mit Überzeugung sagen, dass SOS-Kinderdorf Schweiz einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Lebensumstände von benachteiligten Kindern leistet und freue mich darauf, diese wichtige Arbeit auch weiterhin zu unterstützen.

Medien sind gemäss der Studie betreffend Vertrauen ins Hintertreffen geraten. Du arbeitest selbst für ein Medienhaus. Woher kommt aus deiner Sicht dieses Misstrauen?

Faktoren wie Fake News und Desinformation spielen hier sicher eine Rolle. Durch das Internet und Social Media ist es heute immer schwieriger zu wissen, was wahr ist und was nicht, auf was wir uns verlassen können und auf was nicht. Wir leben in einer Zeit, in der Informationen sehr schnell verbreitet werden können und die Grenzen zwischen Journalismus und Meinung immer mehr verschwinden. So wird es für uns sehr schwer, zwischen vertrauenswürdigen Quellen und fragwürdigen Inhalten zu unterscheiden. Aus diesen Gründen sind ein unabhängiger Journalismus und eine transparente Berichterstattung, meiner Meinung nach, wichtiger denn je.

Was bedeutet Vertrauen für dich persönlich?

Vertrauen ist für mich die Grundlage für jede zwischenmenschliche Beziehung und bildet das Fundament für Zusammenarbeit, Respekt und Offenheit. Es bedeutet für mich, sich auf jemanden verlassen zu können. Zum einen, dass ich darauf vertrauen kann, dass Versprechungen und Abmachungen eingehalten werden. Zum anderen aber auch, dass ich mich dem Gegenüber öffnen kann. Im Wissen, dass das Vertrauen auch manchmal verletzt wird. Doch was wäre das Leben ohne Vertrauen? Man sollte es nie verlieren.

Welchen Menschen vertraust du am meisten und warum?

Natürlich meiner Familie und meinen engsten Freunden. Diese Menschen kenne ich seit vielen Jahren, wir haben gemeinsam Höhen und Tiefen erlebt und uns in schwierigen Situationen gegenseitig unterstützt. Sie kennen mich am besten, verstehen meine Werte, Bedürfnisse und Ziele. Diese tiefe Verbundenheit ist ein starkes Band des Vertrauens, das im Laufe der Zeit gewachsen ist. Wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können – komme was wolle. Ich schätze ihre Nähe und Unterstützung sehr, sie sind mein Hafen.

Was braucht es, um dein Vertrauen zu gewinnen?

Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig. Ich schätze es, wenn Menschen offen und transparent kommunizieren, auch wenn es um unangenehme Themen geht. Zuverlässigkeit ist auch ein wichtiger Aspekt. Wenn Versprechen und Termine eingehalten und Verpflichtungen ernst genommen werden. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit und eine Grundlage für einen respektvollen Umgang miteinander. Und dann braucht es natürlich noch Zeit. Wenn ich wiederholt sehe und spüre, dass die betreffende Person auch das tut, was sie sagt, dann kann sie mein volles Vertrauen gewinnen.

Warum ist Vertrauen so wichtig?

Vertrauen ist ein essenzieller Bestandteil unseres sozialen Zusammenhalts und der menschlichen Interaktion. Es ist die Basis für eine gesunde und stabile Beziehung und schafft ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Verbundenheit. Sei es gegenüber Menschen, aber auch Unternehmen und Institutionen.

Verlorenes Vertrauen wieder aufbauen: Wie funktioniert es?

Das erfordert Geduld, Offenheit und Engagement von beiden Seiten. Es ist wichtig, ehrlich über den Vertrauensbruch zu reden, über die Bedenken und Gefühle, die dieser ausgelöst hat. Es braucht eine aufrichtige Entschuldigung, Zeit und das Versprechen, es beim nächsten Mal anders zu machen… und dies dann auch zu wirklich tun!

Wie siehst du eine eigenen Erfahrungen mit Vertrauensverlust oder unabsichtlichen Vertrauensenttäuschungen?

Vertrauensbrüche gehören zum Leben. Sie sind schmerzhaft, doch meist waren sie für mich wichtige Lektionen. Ob in der Liebe, bei der Arbeit oder in Freundschaften. Ich versuche dann zu reflektieren und mich zu fragen, warum es so weit gekommen ist.

Wie schätzt du dein Selbstvertrauen ein?

Mit dem Alter und der Lebenserfahrung stieg mein Selbstbewusstsein. Schon in der Schauspielschule haben wir uns intensiv mit der Fremd- und Selbstwahrnehmung, unseren Mustern und unserer Wirkung auseinandergesetzt. Wir haben gelernt, uns auf verschiedene Arten und Weisen auszudrücken und die eigene Persönlichkeit zu schärfen. Ich habe einen Job gewählt, der mich immer wieder aus der Komfortzone lockt und mir erlaubt, in neue Welten einzutauchen. All diese Erfahrungen haben mir sehr geholfen mich mit all meinen Stärken und Scwhächen anzuerkennen. Natürlich gibt es auch heute noch Momente, in denen mein Selbstvertrauen schwankt. Doch insgesamt fühle ich mich sehr wohl in meiner Haut.

In welcher Situation hat dein Selbstvertrauen dir erlaubt, dich einer besonderen Herausforderung zu stellen oder über dich hinauszuwachsen?

Ich denke jedes Mal, wenn ich eine Bühne betrete, oder vor Menschen spreche. Vor jedem Auftritt spüre ich das Adrenalin in mir. Es gab schon oft Momente, in denen ich mich fragte: «Packe ich das?!» Mit der Erfahrung wächst das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Und das gute Gefühl nach einem erfolgreichen Einsatz ist unbezahlbar!

Wie hat sich das seit deiner Kindheit verändert?

In meiner Kindheit war mein Selbstvertrauen oft von Unsicherheiten geprägt. Ich war ein schüchternes und verträumtes Kind. Mit der Zeit und durch positive Erfahrungen habe ich gelernt, mir selbst mehr zu vertrauen und meine Stärken zu erkennen. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben und sich möglichst nicht von Selbstzweifeln aufhalten zu lassen. Ich denke, dies ist ein lebenslanger Prozess.

Was sind deine Tipps für ein gesundes Selbstvertrauen?

Ich versuche auf meinen inneren Dialog zu achten. Negative Gedanken durch positive und förderliche zu ersetzen. Wir Menschen sind meist so streng mit uns selbst. Wir reden uns oft klein, anstatt sich selbst Mut zuzusprechen und die eigenen Erfolge zu feiern. Wichtig finde ich auch ein positives Umfeld: Zeit zu verbringen mit Menschen, die mich unterstützen, ermutigen und an mich glauben. Gleichzeitig versuche ich auch nicht zu sehr auf andere zu schauen oder mich zu vergleichen. Insbesondere in Zeiten von Social Media ist das eine Herausforderung. Daher mag ich den englischen Spruch: «Don’t jugde a book by its cover».

Was machst du, um das Selbstvertrauen deiner Kinder zu stärken und fördern?

Ich ermutige meine Kinder, indem ich ihre Erfolge und Bemühungen lobe und ihnen zeige, dass ich stolz auf sie bin. Bei Herausforderungen stehe ich ihnen bei und bestärke sie dazu, selbstständig zu handeln und Entscheidungen zu treffen. Ich ermutige sie, über ihre Gedanken und Gefühle zu sprechen und versuche, ihnen ein gutes Vorbild zu sein. Indem ich selbstbewusst handle und positiv mit Rückschlägen umgehe, kann ich meinen Kindern zeigen, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben.

¹Das Edelman Trust Barometer 2024 ist eine umfassende Analyse des weltweiten Vertrauens in Institutionen wie NGOs, Unternehmen, Regierungen und Medien. Es untersucht jedes Jahr signifikante Veränderungen des Vertrauens in verschiedenen Ländern und Regionen und beleuchtet die Einstellungen der Bevölkerung.

Inhaltsverantwortliche:

David Becker

Wenn ich Content in Wort und Bild erarbeite, begeistert mich das grosse Ganze und berühren mich die feinen Details.

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