Was nach einer herkömmlichen Familiensituation klingt, ist in Wirklichkeit eine Geschichte von Verantwortung, Fürsorge und Hoffnung – getragen von zwei Menschen, die in schwierigen Zeiten nicht weggeschaut haben.
Ein Zuhause nach dem Zerfall der Familie
«Wir kümmern uns seit acht Jahren um unsere Enkel», erzählt Rikhu. «Ihr Vater hatte wegen seiner Alkoholsucht nie Verantwortung übernommen. Er ging nach Indien, um dort zu arbeiten, verlor aber den Kontakt zur Familie und kümmert sich seither nicht mehr um seine Kinder.» Die Mutter von Amar und Bindu litt unter der Belastung und heiratete schliesslich erneut. Für die Kinder war das der Anfang einer Zeit ohne stabile Bezugspersonen. Der Grossvater erinnert sich: «Infolgedessen wurden unsere Enkelkinder oft allein zurückgelassen. Daher beschlossen wir, die Verantwortung für sie zu übernehmen und für ihre Ausbildung zu sorgen.»
Während Amar heute regelmässig zur Schule geht und gute Leistungen zeigt, hat seine Schwester die Schule immer wieder abgebrochen – eine Folge der instabilen familiären Verhältnisse in der Vergangenheit. Umso mehr bemühen sich die Grosseltern, ihren Enkelkindern Halt zu geben. Für sie bedeutet Familie, «füreinander da zu sein, gemeinsam zu leben, zu teilen und als Einheit zusammenzuhalten.» So fasst Rumali ihre Vorstellung zusammen.