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21.08.2018 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Lateinamerika SOS-Kinderdorf Mexiko

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Kinderarbeit ist in Mexiko verboten. Doch die Realität sieht anders aus: Jedes siebte Kind zwischen 5 und 17 Jahren muss arbeiten. Auch Rodrigo hat die Armut auf die Strasse getrieben. Früh musste er für seine jüngeren Geschwister Verantwortung übernehmen. Erst als sie gemeinsam im SOS-Kinderdorf Tehuacán ein Zuhause fanden, konnte er aufatmen. Heute blickt der Teenager zuversichtlich in die Zukunft.

 

Rodrigo ist sieben, als er und sein Bruder Louis losziehen. Sie müssen Geld verdienen. Zu Hause warten ihre Geschwister, der vierjährige Manuel und der sechs Monate alte Guadalupe. Die drogen- und alkoholabhängigen Eltern vernachlässigen sie. Gewalt und Aggression sind alltäglich in der Familie. Selbst noch ein Kind, übernimmt Rodrigo Verantwortung für seine Geschwister. Streift durch Strassen, treibt sich auf Märkten herum. Immer auf der Suche nach Gelegenheitsjobs. Für ein paar Pesos trägt er Einkäufe nach Hause oder hilft in Gärten. Mit dem Geld kann er seinen hungrigen Geschwistern etwas zu essen kaufen. Der Schulbesuch rückt immer weiter in die Ferne.

SOS-Kinderdorf Mexiko

SOS-Kinderdorf Mexiko

Als er neun ist, schaltet sich die Fürsorge ein. Rodrigo und seine Geschwister kommen zunächst in ein öffentliches Zentrum für Sozialwaisen. Ein liebevolles Zuhause finden sie erst im SOS-Kinderdorf Tehuacán. Ihr neues Heim ist ganz anders als das Haus, in dem sie mit ihren Eltern gewohnt haben: Alles ist sauber und ordentlich. Essen ist im Kühlschrank, man kümmert sich um die Kinder. Rodrigo kann aufatmen und Verantwortung abgeben. Der heute 17-Jährige erzählt: «Früher machte ich mir dauernd Sorgen um meine Brüder. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie beschützen muss.» Im SOS-Kinderdorf kann er loslassen, denn er sieht, seine Geschwister sind glücklich. «Es war eine grosse Erleichterung, zu sehen, dass sie es jetzt besser haben», sagt er.

Auch für Rodrigo fängt ein neues Leben an. Er besucht die Schule. Aber es fällt ihm schwer, den ganzen Tag im Klassenzimmer still zu sitzen. «Ich war ein Kind, das früh gelernt hat, dass Arbeit wichtiger ist als Schule», sagt er. Er hat viel aufzuholen. Oft fühlt er sich mutlos, ist frustriert. Doch er kämpft und gibt nicht auf. Er erhält psychologische Unterstützung. Ein Kurs für Volkstänze hilft ihm schliesslich, an sich und seine Fähigkeiten zu glauben. «Als ich merkte, dass ich gut bin und die Tanzfiguren beherrsche, war ich richtig glücklich», sagt er. Das gibt ihm Selbstvertrauen und zeigt ihm, dass er mit Ausdauer und Disziplin viel erreichen kann. Er ist nicht mehr ständig gereizt und genervt, sondern viel ausgeglichener und kann besser mit Frustration umgehen. Mit neuem Elan beginnt er einen Kurs in Automechanik. Diesen Weg will er weiterverfolgen, denn der junge, sympathische Mann hat ein klares Ziel vor Augen: «Ich wünsche mir einen Job, mit dem ich später eine Familie ernähren kann. Für meine Kinder möchte ich der beste Vater sein.»