To the top button
Spenden

Spendenanlass

Anlass des Geschenks

Geburt

  • Geburt
  • Geburtstag
  • Andere

Ich spende

Spendenintervall

Monatlich

  • Monatlich
  • Vierteljährlich
  • Halbjährlich
  • Jährlich

Betrag

CHF

Bitte Betrag wählen oder eingeben

Herzlichen Dank, dass Sie mit Ihrer Spende die Programme der Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz unterstützen.

16.12.2020 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Afrika Lateinamerika Familie hat viele Formen

  • Kategorien
  • Region

Das Herz von SOS-Kinderdorf schlägt für Familien in all ihren Facetten: Wie Tadele und Bogalech aus Äthiopien, die als Pflegeeltern dem kleinen Zelalem ein neues Zuhause bieten.

Tadele, 39 Jahre, und seine 37-jährige Frau Bogalech leben im äthiopischen Jimma und sind seit mehr als zehn Jahren ein Paar. Beide teilen viele Gemeinsamkeiten, eine davon ganz besonders: den Kinderwunsch. Sie konnten es kaum erwarten, eine eigene Familie zu gründen. Nach einigen Jahren voller gescheiterter Versuche bestätigte sich jedoch ihre Befürchtung, keine eigenen Kinder kriegen zu können. Für die beiden jedoch kein Grund, ihren Traum aufzugeben. Sie fassten gemeinsam den Entschluss, einem notleidenden Kind ein neues Zuhause zu schenken. Dafür registrierte sich das Paar beim lokalen Kinderschutzdienst als Pflegefamilie. Mitarbeitende des SOS-Kinderdorfs in Jimma bereiteten die beiden auf den nächsten grossen Schritt vor. Und der kam schneller als gedacht. Nach wenigen Wochen erfuhren sie, dass eine Mutter ein Baby, einen Jungen, im Krankenhaus in der Nähe zurückgelassen hatte.

«Wenn ich meinen Sohn sehe, bin ich unbeschreiblich dankbar. Sobald ich von der Arbeit nach Hause komme und er mich begrüsst, fühle ich mich wie ein richtiger Vater. Das macht mich glücklich.» Tadele

Tadele, der als Gärtner arbeitet, erinnert sich noch genau an diesen Tag: «Wir waren so glücklich, einen Sohn zu bekommen. Seinen Namen haben wir ausgesucht. Er bedeutet ‹Segen für die Familie›.» Im Wohnzimmer von Tadele und Bogalech hängt im Hintergrund ein Poster mit dem englischen Alphabet. «Ich möchte Zelalem alles geben, was er braucht. Ich möchte ihn zu einem gebildeten, selbstbewussten Erwachsenen erziehen, der irgendwann mal seine eigene Familie gründen und unterstützen kann», erzählt Bogalech, deren Augen leuchten, wenn sie über ihren Sohn spricht.

Zelalem, Tadele und Bogalech (v.l.) haben Spass beim Spielen.

Zelalem, Tadele und Bogalech (v.l.) haben Spass beim Spielen.

Als Pflegeeltern sei es am wichtigsten, einem Kind Schutz, Geborgenheit und bedingungslose Liebe zu bieten, finden Tadele und Bogalech. Sie wurden in ihrer neuen Rolle von Anfang an durch SOS-Kinderdorf unterstützt. Das Paar besuchte Erziehungskurse und erhielt finanzielle Zuwendungen für die medizinische Versorgung von Zelalem, der mittlerweile drei Jahre alt ist und sich bei seinen Pflegeeltern sehr wohl fühlt.

Maria und Fabio

In Nicaragua hat die Familie eine wichtige Funktion, weil sie sich nach Jahrzehnten politischer und wirtschaftlicher Krisen als einzige verlässliche Einheit etabliert hat. Bis zu zehn Mitglieder im Haushalt sind nicht unüblich: Tanten, Cousins und Grosseltern oft eingeschlossen. Hinzu kommt, dass Familien Kinder aufnehmen, die kein Zuhause haben oder deren Eltern in einer anderen Stadt leben müssen.

Nach wie vor prägen patriarchale Strukturen das Land. Die Ansicht, dass Frauen das Eigentum eines Mannes und ohne Mann hilflos sind, ist immer noch weitverbreitet. Zudem leiden viele Frauen unter dem vorherrschenden Machismo, also dem übersteigerten männlichen Stolz. Beides wandelt sich langsam, sorgt aber immer noch für grosse Probleme. Knapp 47 Prozent der Frauen in den Städten müssen sich allein um die Kinder kümmern, weil der Mann sich nicht verantwortlich fühlt, einfach verschwindet oder sich eine neue Familie sucht (Quelle: FIDEG, 2017).

Diese Erfahrung hat auch die 24-jährige Maria aus Matagalpa gemacht. Ihr Vater hatte die Familie verlassen, als sie vier Jahre alt war, und verweigerte die Unterstützung. «Meine Mutter hatte weder Arbeit  noch Geld, um für mich zu sorgen. Sie traf die für sie schwere Entscheidung, dass es besser für mich wäre, im SOS-Kinderdorf aufzuwachsen. Anfangs hatte ich Angst und vermisste meine Mutter sehr. Aber die SOS-Mütter gaben mir sehr viel Halt und Zuneigung. Ich fand viele Freunde und fühlte mich geborgen. Meine Mutter besuchte mich regelmässig, und als Jugendliche entwickelte ich auch wieder ein besseres Verhältnis zu meinem Vater.»

Ihr Sohn Fabio ist Marias ganzer Stolz.

Ihr Sohn Fabio ist Marias ganzer Stolz.

Nach vierzehn Jahren im SOS-Kinderdorf und SOS-Jugendzentrum wohnt Maria heute mit ihrem dreijährigen Sohn Fabio, ihrem Freund und dessen Eltern in einem bescheidenen Häuschen in Matagalpa. Diesen Sommer schliesst sie ihr Studium in Sozialer Arbeit ab. Auch für die Zukunft hat die junge, selbstbewusste Frau schon einen Plan: «Ich möchte für SOS-Kinderdorf als Sozialarbeiterin arbeiten. Schon als kleines Mädchen war es mein Traum, Direktorin von SOS-Kinderdorf Nicaragua zu werden. So könnte ich Kindern, die in einer ähnlichen Situation sind wie ich damals, etwas zurückgeben.»

Inhaltsverantwortliche:

David Becker

Wenn ich Content in Wort und Bild erarbeite, begeistert mich das grosse Ganze und berühren mich die feinen Details.

zurück