Wie stellt SOS-Kinderdorf sicher, dass mein gespendetes Geld am richtigen Ort ankommt?

Antwort

SOS-Kinderdorf Schweiz verpflichtet sich, Ihre Spende transparent, wirksam und effizient einzusetzen. Dazu finden jährlich Audits durch externe Partner statt. Dabei prüfen diese den Einsatz der Spendengelder auf seine Effizienz und geben eine Beurteilung ab.

SOS-Kinderdorf Schweiz ist Zewo-zertifiziert. Das Zewo-Gütesiegel für die Non-Profit-Branche basiert auf strengen Richtlinien, die zertifizierte Organisationen unbedingt einhalten müssen. Die Richtlinien garantieren:

  • den zweckbestimmten, wirtschaftlichen und wirksamen Einsatz Ihrer Spende;
  • transparente Information und eine aussagekräftige Rechnungslegung;
  • unabhängige und zweckmässige Kontrollstrukturen;
  • eine aufrichtige Kommunikation und eine faire Mittelbeschaffung

Welche Projekte werden mit meiner Spende unterstützt?

Antwort

SOS-Kinderdorf Schweiz richtet den Fokus auf die folgenden fünf Länder: Äthiopien, Lesotho, Nepal, Niger und Nicaragua. Darüber hinaus agiert SOS-Kinderdorf weltweit.

Bei einer zweckgebundenen Spende entscheiden Sie, wo Ihre Spende eingesetzt werden soll. Geben Sie zum Beispiel an, dass die komplette Spende nach Lesotho gehen soll, dann stellen wir sicher, dass Ihre Spende vollumfänglich dort eingesetzt wird.

Bei einer zweckfreien Spende hingegen überlassen Sie uns die Entscheidung. SOS-Kinderdorf Schweiz beurteilt dann, in welchen Ländern die Not am grössten ist oder welche Projekte akut finanzielle Unterstützung brauchen.

Warum soll ich SOS-Kinderdorf mit einer Spende unterstützen und nicht ein anderes Kinderhilfswerk?

Antwort
  1. SOS-Kinderdorf stellt die Familie in den Fokus ihrer Arbeit. Dieser familienzentrierte Ansatz ist einzigartig und verfolgt das Ziel, dass jedes Kind behütet in einer Familie aufwachsen kann. Dazu arbeiten wir mit zwei unterschiedlichen Modellen.
  • Mit den SOS-Familienstärkungsprogrammen bewahren wir gefährdete Familien vor der Trennung und sorgen mit dem Ansatz der Hilfe zur Selbsthilfe dafür, dass diese Familien wieder selbstständig für ihre Kinder sorgen können.
  • Kinder, die ihre elterliche Fürsorge verloren haben, erhalten in einem SOS-Kinderdorf ein liebevolles Zuhause, wo sie mit Geschwistern und festen Bezugspersonen in einer Dorfgemeinschaft aufwachsen.
  1. Mit Ihrer Spende an SOS-Kinderdorf ermöglichen Sie eine generationenübergreifende Wirkung und tragen zu einer nachhaltigen Veränderung für Kinder, Familien und ganze Gemeinden bei.
     
  2. Im Vergleich zu anderen Kinderhilfswerken bietet SOS-Kinderdorf aus folgenden Gründen bewusst keine Einzelkindpatenschaften an, sondern Kinderdorf- oder Themenpatenschaften:
  • Einzelkindpatenschaften grenzen andere Kinder aus und führen zu Spannungen in der Gemeinschaft.
  • Das Wohl der Kinder und der Schutz ihrer Privatsphäre stehen an oberster Stelle.
  • Ihr Umfeld und ihre Familie entscheiden über das Wohl und die Zukunftschancen von Kindern. Wir sind davon überzeugt, dass sich nur langfristig Erfolge erzielen lassen, wenn das gesamte Umfeld gestärkt wird.
  1. Im Gegensatz zu vielen anderen Non-Profit-Organisation beschäftigt SOS-Kinderdorf vorwiegend lokale Mitarbeitende, die sich mit den kulturellen Gegebenheiten auskennen und sich im Kontext befinden. Das erleichtert die Arbeit und fördert die jeweilige Wirtschaft.
     
  2. SOS-Kinderdorf verpflichtet sich zu langfristiger und nachhaltiger Hilfe und befähigt Menschen zur Selbsthilfe. Kinder, Jugendliche und Familien werden so lange begleitet, bis sie ihre Zukunft selbst gestalten können und ein aktiver Teil der Gesellschaft werden.

Warum braucht es das Engagement für junge Erwachsene mit Unterstützungsbedarf in der Schweiz?

Antwort

Beim Übergang in die Selbstständigkeit existiert bereits ein breites Beratungs- und Unterstützungsangebot für Careleaver:innen und andere junge Erwachsene in der Schweiz. Dieses reicht in vielen Fällen aus, um den eigenen Weg in die Selbstständigkeit zu finden. Doch geben zahlreiche Careleaver:innen an, dass sie sich weitere Begleitung wünschen. Denn ehemalige Heim- und Pflegekinder kommen zum Teil Monate oder Jahre später an einen Punkt, an dem sie erneut Unterstützung benötigen. Dann sind die Angebote für sie nicht mehr zugänglich oder mit administrativen Hürden verbunden. Ansprechpersonen und Netzwerke fehlen, um herauszufinden, welche alternativen Wege ihnen offenstehen. Auch haben viele junge Erwachsene nicht das Umfeld, das sie bei einer Aus- oder Weiterbildung unterstützen könnte.

Das Programm INDEPENDA der Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz und ihrer Partner versteht sich als Anschluss- und Ergänzungslösung neben den bestehenden Hilfestellungen für junge Erwachsene, die in finanzieller, beruflicher und übergreifender Hinsicht Beratung und Unterstützung suchen. Dabei richtet sich der Fokus des Programms darauf, gemeinsam mit Partnern Lücken zu füllen. Unser Angebot ist niederschwellig, kostenlos, zeitlich flexibel und freiwillig. Junge Erwachsene können ohne Voraussetzungen an uns gelangen, egal welche Themen bei ihnen anstehen.

Unsere Ziele: Kompetenzen bei den jungen Menschen aufbauen, damit sie ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben führen können, Chancengleichheit in Bildungs- und Berufsthemen fördern, Zugang zu Unterstützung und eine verlässliche Begleitung in weiteren Lebensthemen gewährleisten. Wir hoffen, dadurch die Selbstwirksamkeit und das Selbstvertrauen der Teilnehmenden zu stärken.

 

Wer sind Careleaver:innen?

Antwort

Careleaver:innen sind junge Menschen, die eine Zeit ihrer Kindheit oder Jugend in einer Institution, einem Heim oder in einer Pflegefamilie gelebt haben und sich im Übergang in die Selbstständigkeit befinden. Während laut aktuellen Zahlen junge Schweizerinnen und Schweizer im Durchschnitt mit 24 bis 25 Jahren zu Hause ausziehen und den Übergang in die Selbstständigkeit als fliessend erleben, stellt sich dieser für viele Careleaverinnen und Careleaver mit 18 als ziemlich abrupt dar.

Oft kennen die Betroffenen den Begriff «Careleaver:in» nicht und wissen nicht, was ihnen nach dem Austritt aus der institutionellen Betreuung zusteht. Bei vielen Institutionen gibt es aber Folgeunterstützungen, und in einigen Kantonen ist es möglich, eine Nachsorge zu organisieren. Wichtige Hilfestellungen und Informationen bieten der Verein Careleaver Schweiz und das Kompetenzzentrum Leaving Care. Auf der Seite des Kompetenzzentrums ist auch eine Übersicht der verschiedenen Unterstützungsangebote pro Kanton abgebildet.

An wen richtet sich das Angebot?

Antwort

Das Programm INDEPENDA richtet sich an:

  • junge Erwachsene zwischen 18 und 28 Jahren (+/–2 Jahre), die sich eine Weiterbildung oder Umorientierung wünschen und dabei auf kein bestehendes Netzwerk oder unterstützendes Umfeld zurückgreifen können und finanzielle Engpässe haben;
  • Careleaver:innen (ehemalige Heim- und Pflegekinder) zwischen 18 und 28 Jahren (+/–2 Jahre), die sich beim Übergang in die Arbeitswelt weitere Unterstützung, Orientierung und vor allem Begleitung wünschen;
  • junge Erwachsene / Careleaver:innen zwischen 18 und 28 Jahren (+/–2 Jahre), die in Bereichen wie Wohnen oder Finanzen oder in sozialen Themen mit Herausforderungen konfrontiert sind.