Ist es in der Vergangenheit zu Missbrauchsfällen gekommen?

Antwort

Ja, in der Vergangenheit gab es bei SOS-Kinderdorf leider Missbrauchsfälle, die wir aufs Schärfste verurteilen. Mehr Informationen und unsere Haltung zu Vorfällen bei SOS-Kinderdorf Österreich und SOS-Kinderdorf Syrien finden Sie hier und hier. Kinderschutz hat bei uns oberste Priorität. Vergangenes Unrecht möchten wir nicht verschweigen, sondern daraus lernen. Hier erfahren Sie, mit welchen Massnahmen wir Kinder und Jugendliche vor Missbrauch schützen.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Antwort

SOS-Kinderdorf erkennt an, dass sich Kinderschutz und Child Safeguarding weiterentwickeln, wenn Programme wachsen und neue Risiken entstehen. Laufende Prioritäten sind:

  • Stärkung der Schulung und Weiterbildung von Mitarbeitenden
  • Aktualisierung der Child Safeguarding- und Kinderschutzrichtlinien
  • Integration des Schutzes von Erwachsenen in bestehende Rahmenwerke
  • Stärkung der Zusammenarbeit auf allen Ebenen – lokal, national und global

Wie funktioniert Kinderschutz in einem SOS-Kinderdorf?

Antwort

In allen Ländern, in denen wir tätig sind, befähigen wir Mitarbeitende, Kinder, Jugendliche und Familien dazu, Anzeichen von Missbrauch zu verhindern, zu erkennen und zu melden. In gezielten Weiterbildungen werden gewaltfreie Konfliktlösung gelehrt und schädliche kulturelle Praktiken thematisiert. Es existiert ein bereichsübergreifendes Kinderschutz- und Vorfallmanagement-Team, das für die Bearbeitung und Untersuchung von Meldungen zu Fehlverhalten, Schaden oder Missbrauch verantwortlich ist. Diese Teams arbeiten ausserdem mit lokalen Behörden, Gemeindeverantwortlichen und Partnerorganisationen zusammen, um die Abstimmung mit übergeordneten Schutz- und Kinderschutzrahmen sicherzustellen.

Auch in den SOS-Kinderdörfern haben Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, sich über anonyme Online- und Offline-Kanäle bei Vertrauenspersonen zu melden oder sich an eines der nationalen nationalen Ombudsbüros zu wenden. Jede Meldung wird sorgfältig geprüft, es werden entsprechende Massnahmen ergriffen und Betroffene erhalten Unterstützung sowie Schutz vor weiterem Schaden. Detaillierte Informationen dazu finden Sie hier.

Wie können sich Kinder und Jugendliche gegen Missbrauch wehren?

Antwort

In unseren Programmen arbeiten wir zum Thema Kinderschutz intensiv mit Familien und Kindern zusammen. In den öffentlichen Schulen werden Kinder und Lehrpersonen zum Thema sensibilisiert. Bei der Kooperation mit Gemeinden setzen wir uns dafür ein, dass diese eine verantwortliche Person für Kinderschutz einsetzen, die für Betroffene immer ansprechbar ist. So stellen wir auch sicher, dass Kinder und Jugendliche auch nach dem Ende eines unserer Projekte über eine Anlaufstelle verfügen. Darüber hinaus schärfen wir in Elternkursen das Bewusstsein dafür, wie wichtig Kinderschutz ist. Wir arbeiten mit der Polizei, dem Jugendamt und wenn möglich mit den Eltern zusammen. Gemeinsam wird die bestmögliche Lösung für das betroffene Kind gesucht.

Was bedeutet Whistleblowing?

Antwort

Whistleblowing bedeutet, dass jemand auf Missstände, illegales Verhalten oder ethisch problematisches Handeln innerhalb einer Organisation aufmerksam macht. Das kann etwa Korruption, Betrug, Diskriminierung, Gefährdung von Menschen oder Umweltverstösse betreffen. Ziel ist, Fehlverhalten aufzudecken und Verantwortung einzufordern, ohne selbst Nachteile zu erleiden – weshalb gesetzlicher Schutz vor Repressalien ein zentraler Bestandteil des Whistleblowing-Konzepts ist.

Bei SOS-Kinderdorf können sich Kinder und Jugendliche, aber auch Mitarbeitende, weltweit über anonyme Online-Kanäle bei Vertrauenspersonen melden. Jede Meldung wird sorgfältig geprüft und es werden entsprechende Massnahmen ergriffen. Die Identität der meldenden Person wird geschützt.

Inwiefern hängt INDEPENDA mit dem Pilotprojekt CAREer zusammen?

Antwort

CAREer lautete der Name des Schweizer Pilotprojekts, das im April 2023 startete. Seitdem hat es sich stetig anhand unserer Erfahrungen und im Austausch mit Careleaver:innen, jungen Erwachsenen und unseren Partnern angepasst und weiterentwickelt. Anfang 2025 sind wir gemeinsam mit unseren Partnern offiziell in den Markt eingetreten. Unter dem neuen Namen INDEPENDA werden wir weiterhin Teilnehmende aus der Schweiz auf dem Weg in eine selbstbestimmte Eigenständigkeit begleiten.

Kann ich für SOS-Kinderdorf im Ausland arbeiten?

Antwort

Ziel von SOS-Kinderdorf ist es, kulturell und gesellschaftlich für die bestmögliche Integration der Kinder und Jugendlichen, die in unseren Einrichtungen leben, zu sorgen.
Wir sind überzeugt, dass dies am ehesten durch die Anstellung lokaler Mitarbeitenden erreicht werden kann. Daher sind wir stets bestrebt, ortsansässige Mitarbeitende in allen Funktionen und auf allen Ebenen zu beschäftigen und vermitteln keine Arbeits- oder Freiwilligeneinsätze in unseren Projekten im Ausland. 
 

Wie viel meiner Spende wird für Verwaltungskosten verwendet?

Antwort

Als Kinderhilfswerk ist es unser oberstes Ziel, die uns anvertrauten Spendengelder effizient einzusetzen, damit wir möglichst viele Kinder, Jugendliche und Familien in Not unterstützen können. Wir arbeiten laufend daran, Administrationskosten zu senken und Strukturen zu verschlanken. Gleichzeitig investieren wir in die Beschaffung zusätzlicher Mittel, damit wir in Zukunft noch mehr Kindern und Familien in Not helfen können. Konkrete Zahlen zum Projektaufwand sowie zu den Administrations- und Mittelbeschaffungskosten entnehmen Sie unserem aktuellen Jahresbericht.

Die Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz verfolgt in ihrer Arbeit einen systematischen Ansatz. Dadurch ist sie in der Lage, ihre Zwecke und ihre Zielerreichung jederzeit nachzuweisen, offen und transparent zu kommunizieren, die Qualität zu sichern und Prozesse zu optimieren.