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23.04.2018 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Afrika Familien­­stärkung in Sambia

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Von Aids war die 45-jährige Esther Chalwe Chelando aus Kitwe in Sambia so gezeichnet, dass sie nicht mehr für ihre Kinder sorgen konnte. Ohne Therapie war sie dem Tod nahe und ihre Kinder verwahrlost. Die Mutter erzählt, wie sie mit ihrer Familie trotzdem überlebte.

«Als man HIV bei mir diagnostizierte, war ich schon sehr krank. Angesteckt hatte ich mich durch meinen bereits verstorbenen Mann. Medikamente hatte ich keine. Die antiretrovirale Therapie war damals noch unglaublich teuer, für mich unerschwinglich. Die Krankheit wurde immer schlimmer. Ich lag zu Hause und wartete auf den Tod. Für meine sechs Kinder war das furchtbar. Die Kraft, mich um sie zu kümmern war aufgezehrt. Als wäre das nicht genug, stürzte eine Wand unseres Häuschens ein, wir hatten kaum mehr Lebensmittel, und alle Kinder fielen aus der Schule.

Dann wurde das SOS-Familienstärkungsprogramm in Kitwe gegründet und wir gehörten zu den ersten Familien, die aufgenommen wurden. Alle Kinder wurden sofort wieder in die Schule geschickt, bekamen Schuluniformen, Schuhe, Bücher und Unterrichtsmaterialien. Die akute Hilfe von Lebensmitteln linderte unseren Hunger, und das SOS-Team half, die eingestürzte Wand wieder aufzubauen.

Der Arzt im SOS-medizinischen Zentrum verschrieb mir kostenlos die antiretrovirale Therapie gegen meine Krankheit. Mit der richtigen Behandlung, passender Ernährung und wieder einem sicheren Dach über dem Kopf erholte ich mich langsam und gewann die Kraft zurück, für meine Kinder zu sorgen. Ich baute eine Geflügelzucht auf und fand als Nebeneinkommen Arbeit als Reinigungskraft im lokalen Spital. Durch das SOS-Familienstärkungsprogramm habe ich mein Leben zurückerhalten. Anstatt an Krankheit und Armut zu sterben, erhielt ich die Chance, daraus etwas zu machen und meinen Kindern eine Zukunft zu ermöglichen.

Schlimm war zu Beginn meiner Krankheit die Stigmatisierung. In der Nachbarschaft lachte man über mich, als bekannt wurde, woran ich leide. HIV-positive Mütter wurden als Prostituierte verspottet. Hinter meinem Rücken tuschelten die Menschen und weissagten meinen Tod. An Ignoranz und Diskriminierung drohte mein Lebensmut zu zerbrechen. Aber ich bin noch hier. Ich habe meine Krankheit akzeptiert. Geholfen hat mir dabei die Selbsthilfegruppe des Familienstärkungsprogramms. Gegenseitig ermutigen wir uns, dass wir trotz der Nebenwirkungen unsere Medikamente nehmen. Wir sprechen über alles in unserem Leben, über Ernährungs- und Hygienefragen oder Kindererziehung.

Unser gewonnenes Selbstverständnis tragen wir nach aussen und betreiben Aufklärungsarbeit. In Kirchen und auf Märkten führen wir Theaterstücke zum Thema HIV und Aids auf. Die Menschen sollen sensibilisiert werden wie sie sich vor einer Ansteckung schützen oder wie sie ihr Leben in den Griff kriegen, wenn sie es bereits sind. Dadurch hat sich etwas in unserer Gesellschaft verändert. Jetzt will ich zurück auf die Schule und mich zu einer qualifizierten Beraterin ausbilden, damit ich andere HIV-positive Mütter unterstützen und fördern kann. Und ich will, dass alle meine Kinder die Schule abschliessen und eine gute Arbeit finden.»