Peru – Dayana ist erst vierzehn Jahre alt, als sie ihren Sohn bekommt. Sie tut sich anfangs schwer in ihrer Mutterrolle, zumal die Geburt des Sohnes die Beziehung mit dem Vater des Kindes belastet. Heute hat sich das junge Paar weiterentwickelt – und als Familie gefunden. Geholfen hat den beiden das Familienstärkungsprogramm von SOS-Kinderdorf in Arequipa, Peru.
Eltern zu sein ist schön und herausfordernd zugleich. Ein Kind stellt das Leben auf den Kopf. Die eigenen Bedürfnisse müssen warten. Für einen Teenager wie Dayana, selbst noch fast ein Kind, ist das eine Belastungsprobe: «Ich bekam Rayder mit 14 Jahren», sagt sie. «Meine Klassenkameraden haben mich beleidigt und mich ausgegrenzt. Ich verfiel in schreckliche Depressionen.» Auch die Beziehung zu ihrem Freund Joel, dem Vater des Kindes, ist schwierig.
Damit Dayana weiter zur Schule gehen kann, springt ihre Mutter ein und hütet den kleinen Rayder tagsüber. Doch Dayanas Nächte sind kurz, der Druck ist gross. «Ich bin um drei Uhr morgens aufgestanden, um mich für den Tag vorzubereiten und pünktlich in der Schule zu sein», erinnert sich die junge Frau.
Dayana will ihre schwierige Situation verändern und fängt an, Workshops und Aktivitäten zu besuchen, die SOS-Kinderdorf für Familien in Krisensituationen anbietet. Ihr Freund Joel kommt immer öfters mit und lässt sich auf den Prozess ein, der von einer SOS-Kinderdorf-Mitarbeiterin begleitet wird. Dayana und Joel realisieren, wie wichtig ihre eigene Entwicklung für die Entwicklung ihres Sohnes ist.
Das begleitete Familienprogramm hat Joel geholfen: «Vorher war ich impulsiv, selbstsüchtig und unreif. Doch nach und nach spürte ich, wie ich zum liebevollen Vater wurde », sagt er. Auch Dayana hat sich entwickelt und übernimmt Verantwortung. Sie ist heute ausgebildete Kosmetikerin und engagiert sich als Präsidentin im Gemeindezentrum. Und für Rayder gibt es nichts wichtigeres, als dass er Eltern hat, die für ihn da sind und ihn liebevoll in eine eigenständige Zukunft begleiten.
Infos zum Weltelterntag
Der Weltelterntag wurde 2012 von den Vereinten Nationen (UN) ins Leben gerufen und findet seither jährlich am 1. Juni statt. Dieser Tag soll die vorrangige Verantwortung der Eltern für die Erziehung und den Schutz der Kinder anerkennen und würdigen.