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14.06.2023 Aktuelles Alle SOS-Kinderdorf Schweiz Schweiz Zwei ukrainische Familien blicken auf ihr erstes Jahr in der Schweiz zurück

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Vor einem Jahr fanden zwei ukrainische Familien Zuflucht in einem ehemaligen Rehazentrum in Gilly. Zum Gedenken an diesen Jahrestag besuchte die Sprinterin Sarah Atcho, die neue Botschafterin von SOS-Kinderdorf Schweiz, die Familien.

Der Ukraine-Krieg, der im Februar 2022 begann, führte zu zahlreichen Vertreibungen der Bevölkerung in mehrere europäische Länder. Die Schweiz hat über 75’000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, darunter auch die Familien Horokhovatska und Syrotenko, die sich, dank der Unterstützung von SOS-Kinderdorf Schweiz, im Kanton Waadt niedergelassen haben.

Anlässlich des ersten Jahrestages der Ankunft dieser beiden ukrainischen Familien in Gilly erhielten sie Besuch der Schweizer Sprinterin Sarah Atcho, die kürzlich zur Botschafterin von SOS-Kinderdorf Schweiz ernannt worden ist. Die Athletin hat sich mit den beiden Familien bei einem Zvieri und den spielerischen Aktivitäten im Anschluss ausgetauscht.

Am 6. Juni 2022 kamen zwei ukrainische Familien aus den Städten Sumy und Volchansk (Region Kharkiv) in der Schweiz an und liessen sich dank der Unterstützung der Organisationen SOS-Kinderdorf Schweiz und tipiti in Gilly nieder. Die 16 Kinder und vier Erwachsenen haben sich mittlerweile in der Schweiz gut integriert und fühlen sich trotz der schwierigen Umstände in ihrem Herkunftsland wohl. Die Kinder besuchen Schulen in der Region (je nach Alter in Gilly, Rolle oder Aubonne) und die Eltern nehmen an Französischkursen teil.

Die Familie Syrotenko zählt neun Kinder. Die Eltern, Tania und Igor, haben neben ihren beiden leiblichen Kindern, Bogdana und Emanuel, sieben weitere Kinder in ihrer Familie aufgenommen: Maria, Tymofil, Olena, Olesia, Diana, Serhil und Vladislav. Die Familie Horokhovatska besteht aus einem Elternteil und sieben Kindern: Mutter Svitlana und ihre beiden biologischen Kinder Bohdan und Elizabeth, ihre Enkelin Kamila, ihre drei Pflegekinder Daniil, Yegor, Oleksandr sowie ihre Adoptivtochter Anastasia.

Die 54-jährige Svitlana Horokhovatska blickt optimistisch in die Zukunft: «Ich werde weiterhin die Sprache lernen, damit ich mich noch besser in der Schweiz integrieren kann, denn ich fühle mich hier wohl. Mir gefällt, wie das Land funktioniert, und ich schätze die Bevölkerung sehr, die immer sehr respektvoll und hilfsbereit ist. Ich hoffe, dass ich langfristig in der Schweiz bleiben kann».

Für die 13-jährige Elizabeth ist die Schweiz gleichbedeutend mit Chancen: «Ich fühle mich hier wohl, ich mag das Schulsystem sehr und ich bin froh, in einem Land zu sein, das mir so viele Möglichkeiten bietet». Auch wenn es für die Jugendliche immer noch schwierig ist, weit weg von ihren Angehörigen zu leben, ist sie froh, dass sie weiterhin zwei Sportarten ausüben kann, die sie leidenschaftlich gerne betreibt: Schwimmen und Tanzen.

Nach einem Jahr gefährdet der Krieg weiterhin die Menschen in der Ukraine. Vor diesem Hintergrund ist es für beide Familien unmöglich, in ihr Heimatland zurückzukehren. Um ihnen die Rückkehr in ein stabileres Leben und eine langfristige Niederlassung in der Schweiz zu ermöglichen, setzen SOS-Kinderdorf Schweiz und tipiti alles daran, dass die beiden Familien bis zum Schulbeginn im August 2023 eine eigene Wohnung finden. Die Suche nach einem passenden Wohnraum gestaltet sich allerdings schwierig. Für die beiden Familien besteht die Herausforderung darin, sich unabhängig und eigenständig entwickeln zu können, wobei tipiti eine soziale und psychologische Begleitung vorsieht. In der Deutschschweiz, im Kanton Appenzell, konnten mit Hilfe der beiden Organisationen bereits sechs ukrainische Familien dauerhaft umgesiedelt werden.

Inhaltsverantwortliche:

Cornelia Krämer

Als Leiterin Kommunikation engagiere ich mich täglich dafür, dass Kinder Kinder sein dürfen, egal wo auf der Welt sie aufwachsen.

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