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23.04.2018 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Afrika Entscheidend über Leben und Tod

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Seit 10 Jahren wird im SOS-medizinischen Zentrum Gode in Äthiopien Menschen geholfen, die sonst keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung haben. Der leitende Arzt, Dr. Aliyi Omer Ibrahim, erklärt im Gespräch die Wirkung des Zentrums auf die ganze Region.

Dr. Ibrahim, wen behandeln Sie im SOS-medizinischen Zentrum Gode?

Dr. Aliyi Omer Ibrahim: 90% unserer Patienten sind Kinder und Mütter aus der ärmsten Bevölkerungsschicht der ganzen Region um Gode. Für sie ist unser Zentrum entscheidend über Leben und Tod. Damit wir die bedürftigsten Menschen wirklich erreichen, werden sie von den Behörden gemeinsam mit SOS-Kinderdorf sorgfältig evaluiert. Mit einem Ausweis sind sie dann zur Behandlung bei uns berechtigt. Zusätzlich sichern wir mit einem Ambulanzfahrzeug rund um die Uhr die medizinische Versorgung für Notfälle in einem Umkreis von 180 Kilometern.

Was macht das SOS-medizinische Zentrum einzigartig?

Wir besitzen das einzige Blutanalysegerät in der ganzen Region. Sogar das öffentliche Spital schickt uns die Blutproben zur Analyse. Mit unserem qualitativ guten Ultraschallgerät sind wir für Schwangerschaftsuntersuchungen die Experten. Ausserdem ist unser Lager klimatisiert, damit die Medikamente nicht verderben.

Und wo stossen Sie in ihrer Arbeit an Grenzen?

Für Mütter und Kinder sind wir sehr gut eingerichtet. Was uns fehlt, ist die spezielle fetthaltige Nahrung bei Fällen von Unterernährung. Diese überweisen wir an das öffentliche Spital. In Bezug auf kulturell bedingten Tabuthemen wie HIV/Aids oder Familienplanung möchten wir vor allem die Väter noch stärker erreichen.

Der Arzt behandelt einen seiner kleinen Patienten.

Was kostet eine Behandlung im SOS-medizinischen Zentrum?

Wir arbeiten nicht gewinnoriertiert sondern kostendeckend. Deshalb bezahlen unsere Patienten für eine Behandlung nur 50 Birr – das sind 1.70 Franken – anstatt das Fünffache wie im öffentlichen Spital. Das können sich auch arme Menschen leisten. In Härtefällen übernimmt SOS-Kinderdorf die Kosten.

Hat das SOS-medizinische Zentrum auch Einfluss auf die öffentlichen Gesundheitsdienste?

Absolut. Wir sind von der Regierung als Vorzeige-Gesundheitszentrum ausgezeichnet worden. Zwei Mitarbeitende des öffentlichen Spitals arbeiten bei uns, um ihren Wissensstand aufzubauen. Gemeinsam mit anderen medizinischen Einrichtungen prüfen wir laufend die Ablaufdaten der vorrätigen Medikamente und tauschen diese gegebenenfalls untereinander aus. Das senkt Kosten und verhindert, dass Medikamente fortgeworfen werden müssen. Gemeinsam führen wir auch Impfaktionen und Entwurmungskuren durch. An fünf Tagen in der Woche bieten wir vormittags eine öffentliche Gesundheitsberatung an. Darin klären wir über Hygiene, Schwangerschaftsthemen oder Mädchenbeschneidung auf. Diese Kurse stossen bei den Menschen auf reges Interesse.

Was bedeutet Ihnen persönlich die Arbeit für SOS-Kinderdorf?

Ich war ein Waisenkind und wuchs bei Nachbarn auf, die mich liebevoll förderten. Deshalb weiss ich, wie wichtig eine gute Betreuung für Kinder ist, die alles verloren haben. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir jährlich über 11‘000 Kindern und Müttern helfen können.