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22.05.2018 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Asien Dank SOS-Kinderdorf in die Selbstständigkeit

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«Heute bin ich eine glückliche Frau. Meine beiden Töchter sind mein ganzer Stolz. Wir führen ein gutes Leben. Aber das war nicht immer so. Ich musste mit vielen Schwierigkeiten kämpfen, bis ich dank SOS-Kinderdorf unsere Not lindern konnte.

Doch der Reihe nach: Ich bin in ärmlichen Verhältnissen auf dem Land aufgewachsen. In meiner Familie war es zu dieser Zeit Tradition, dass die Mädchen nicht zur Schule gehen. Denn ihre einzige Bestimmung ist es, zu heiraten, dem Ehemann zu dienen und Kinder zu bekommen. Mit zwölf Jahren musste ich gegen meinen Willen heiraten. Sieben Jahre lang wurde ich nicht schwanger. Meine Schwiegermutter und mein Ehemann begannen deswegen grossen Druck auf mich auszuüben. Dann, mit 20 Jahren, bekam ich endlich eine Tochter. Doch damit hörten die Probleme nicht auf. Der Druck auf mich wuchs weiter, denn die Familie wünschte sich einen Sohn. Aber auch mein zweites Kind drei Jahre später war ein Mädchen. Eine Wahrsagerin prophezeite, ich würde noch vier weitere Mädchen gebären, bevor es einen Jungen gäbe. Mein Mann glaubte ihr und heiratete kurzum eine andere Frau, um den lang ersehnten Sohn zu bekommen. Mich schickten sie mitsamt den Mädchen von zu Hause fort und überliessen uns unserem Schicksal.

Ich versuchte, uns in einer kleinen Hütte mit Selbstversorgung und Tierzucht irgendwie durchzubringen. Ohne Ausbildung hatte ich keine Chance in der Arbeitswelt. Da ich selber in meiner Kindheit keinen Zugang zu Bildung gehabt hatte, war es mir aber besonders wichtig, meinen Töchtern den Schulbesuch zu ermöglichen. Dafür arbeitete ich hart. Ich bekam eine Stelle als Haushaltshilfe, doch dorthin konnte ich meine ältere Tochter nicht mitnehmen. Also musste ich sie schweren Herzens in ein Waisenhaus geben. Obwohl ich fast Tag und Nacht arbeitete, reichte das Geld nicht, um meinen Töchtern ein gutes Leben und Schulbildung zu ermöglichen.

In meiner Not bat ich SOS-Kinderdorf in Pokhara um Hilfe. Ich hatte davon gehört, dass diese Organisation Familien in Not unterstützt. SOS-Kinderdorf nahm uns im Familienstärkungsprogramm auf. Meine Töchter erhielten Schulbücher und Schuluniformen und konnten die Schule besuchen. Ich selber bekam die Möglichkeit, einen Nähkurs zu besuchen.

Dort lernte ich alle Grundlagen, um selber ein Nähatelier zu eröffnen. Diese Arbeit gefällt mir sehr gut, und mein Geschäft läuft so gut, dass ich meinen beiden Töchtern ein gutes Leben und gute Ausbildungen bieten kann. Ausserdem bilde ich mittlerweile Frauen zu Schneiderinnen aus und gebe damit etwas davon weiter, was ich von SOS-Kinderdorf bekommen habe.
SOS-Kinderdorf hat mir die Grundlage für ein selbstständiges Leben und die Fähigkeit, alleine für meine Kinder zu sorgen, geschenkt. Das hat mein Selbstvertrauen gestärkt, das ich in meinen jungen Jahren verloren hatte. Meine beiden Töchter studieren und machen mich zur stolzesten Mutter auf der Welt. Heute bin ich dank SOS-Kinderdorf eine wahrhaft glückliche
Frau.»

Situation in Nepal
Das Risiko, in Nepal arm geboren zu werden und in Armut zu leben, ist gross: Die grosse Mehrheit (78%) muss von weniger als zwei US-Dollar am Tag leben; über die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der internationalen Armutsgrenze von 1,25 US-Dollar am Tag. Aufgrund dieser Armut und des fehlenden Zugangs zu Gesundheitssystemen sterben jedes Jahr Tausende Menschen. Verschärft wird diese schwierige Situation dadurch, dass sowohl Erdbeben als auch die Fluten während des Monsuns immer wieder Siedlungen und Infrastruktur zerstören.

Das Kastensystem ist in Nepal offiziell abgeschafft, lebt aber in den Köpfen der Menschen weiter. Religions- oder Kastenzugehörigkeit sind bis heute Fundament für soziale Ausgrenzungen und Benachteiligungen. Auch die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen sowie die Unterdrückung ziehen sich durch alle Lebensbereiche. Zum Alltag gehören zum Beispiel teilweise bereits im Kindesalter arrangierte Ehen, ein abergläubisches Verständnis vom weiblichen Zyklus oder der Mädchenhandel.