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17.04.2018 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Asien Ich helfe, weil ich etwas zurückgeben will

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Als Zweijähriger wurde Mohammad Ariful Haque vor Menschenhändlern bewahrt und wuchs in einem SOS-Kinderdorf in Bangladesch auf. Heute engagiert sich der 31-Jährige als freiwilliger Helfer und behandelt als Arzt Rohingya-Flüchtlinge in seiner Heimat.

«Bei einer Flutkatastrophe in Bangladesch verlor ich als Zweieinhalbjähriger meine Eltern. Von Kinderhändlern wurde ich nach Indien verschleppt, die mich nach Dubai verkaufen wollten. Doch sie wurden gefasst, weil meine Schreie am Flughafen von Mumbai die Polizei alarmierten. Als heimatloses Waisenkind verharrte ich noch viele Jahre in Indien. Am Ende steckte man mich in ein Gefängnis. Dort wurde SOS-Kinderdorf Indien auf mich aufmerksam und nahm sich meiner an.

Mit neun Jahren konnte ich endlich nach Bangladesch zurückkehren. Doch in meinem Fall war es hoffnungslos, Angehörige ausfindig zu machen. So erhielt ich im SOS-Kinderdorf eine neue Familie mit einer SOS-Mutter und Geschwistern. Endlich hatte ich nach meiner langen Odyssee ein Zuhause. In der Schule hatte ich gute Noten und bekam die Chance, ans College zu gehen und Medizin zu studieren. Ein Stipendium ermöglichte mir die Facharztausbildung für orthopädische Chirurgie in Kairo.

Chirurg ist mein Traumberuf. So kann ich Menschen helfen. Noch während meiner Facharztausbildung bekam ich einen Anruf: Ob ich den Rohingya-Flüchtlingen in Bangladesch helfen wolle? Ich kratzte das Geld für ein Flugticket zusammen und ging nach der Landung direkt in ein Flüchtlingscamp.

«Ich bin, was ich heute bin, weil auch mir jemand geholfen hat»: Dr. Mohammad Ariful Haque mit einem Kind im Flüchtlingscamp in Bangladesch.

Elend in den Flüchtlingscamps

Ich habe in meinem Leben viel Leid gesehen. Aber was ich in Ukhiya erlebe, im Grenzgebiet in der Nähe von Cox´s Bazar in Bangladesch, ist das Schlimmste. Viele der Rohingya-Flüchtlinge leben unter entsetzlichen Bedingungen. Sie sind in Unterkünften untergebracht, die diesen Namen kaum verdienen. Kinder und alte Menschen leiden am meisten. Es fehlen Ärzte und Psychologen. Aber das ist es, was die Kinder jetzt brauchen. Auch ihre seelischen Verletzungen sitzen tief: Sie mussten mitansehen, wie Menschen umgebracht wurde, sie haben Zerstörung und Gewalt erlebt. Ich wusste sofort, was sie fühlen, weil ich in ihrem Alter auch viel durchlitten habe.
Normalerweise behandelt man zwischen 35 bis 40 Patienten am Tag. Hier aber bis zu 70. Wie kann ich einen Menschen abweisen, der dringend meine Hilfe braucht?

An einem Tag behandelte ich einen 6-jährigen Jungen, der nach den Strapazen des langen Fussmarsches ohnmächtig zusammenbrach. Die Eltern waren in Panik, aufgrund des extremen Flüssigkeitsverlusts schwebte das Kind in Lebensgefahr. An einem anderen Tag operierte ich einen Jungen am Bein, ein ambulanter Eingriff, und ich versorgte auch ein weiteres Kind der Familie. Die Eltern waren unendlich dankbar und boten mir ihre gesamten Lebensmittel an. Natürlich habe ich das abgelehnt, aber das hat mich tief bewegt.

Ich arbeite hier als freiwilliger Helfer, weil ich mich aufgrund meiner eigenen Geschichte dazu verpflichtet fühle: Ich bin, was ich heute bin, weil mir SOS-Kinderdorf geholfen hat. Ich hatte nichts, aber SOS-Kinderdorf hat mir ein Leben und eine Zukunft gegeben. Man hat mich gefragt, ob ich mich als Vorbild sehe. Nein! Ich bin einfach ein ganz normaler Mensch, der etwas zurückgeben will.»