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20.04.2018 Aktuelles Alle Projekte & Hilfsprogramme Asien Alltag im SOS-Kinderdorf Nepal

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Kinder machen in ihren ersten Lebensjahren eine Vielzahl an Infekten durch, um ihre Immunabwehr aufzubauen. Auch den 13-jährigen Sujan im SOS-Kinderdorf Gandaki in Nepal hat es erwischt. Er hat starke Halsschmerzen und Fieber. Seine SOS-Mama Santa kümmert sich liebevoll mit Hausmittelchen um den Patienten. Doch das Fieber steigt.

«Du musst viel trinken. Ich habe dir Tee gebracht», flüstert SOS-Mama Santa Dura und fühlt mit der Hand die Temperatur im Gesicht ihres fiebernden Sohnes Sujan. Mit besorgter Miene legt sie ein nasses Tuch auf seine Stirn. Sujan öffnet kaum die Augen, wimmert nur leise. Er mag keinen Tee trinken, zu sehr schmerzt die Entzündung im Hals.

Santa achtet konsequent darauf, dass die zehn Kinder ihrer SOS-Familie die gängigen Hygienevorschriften wie regelmässiges Händewaschen oder tägliche Körperpflege einhalten. Ebenfalls bringt sie immer frisches, vitaminreiches Gemüse und Früchte aus dem Garten auf den Tisch. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass eines ihrer Kinder krank wird. «Das gehört zur Kindheit dazu. Jedes Kranksein trägt dazu bei, dass die Kinder stärker werden», sagt die Mama. Bei zehn Kindern zwischen ein und dreizehn Jahren sei fast immer eines am kränkeln, fügt sie an. Sie ist darum geübt darin, kleine Patienten zu pflegen. Wie jede Mutter setzt sie zuerst gängige Hausmittelchen wie heissen Tee, kalte Umschläge und eine besondere Portion Fürsorge ein.

SOS-Mama Santa Dura kümmert sich liebevoll um ihre Kinder, wenn sie krank sind.

Wenn Fürsorge nicht mehr ausreicht

So auch bei Sujan. Doch der Junge liegt nun schon mehrere Tage mit Fieber im Bett, trinkt kaum noch und klagt über starke Kopfschmerzen. Heute steigt das Fieber weiter an und sein bleiches, glühendes Gesicht ist leicht angeschwollen. Santa ist beunruhigt. In diesem Fall scheint mütterliche Fürsorge nicht mehr auszureichen. Sie beschliesst, sofort Prabha Ghimire beizuziehen.

Prabha ist die medizinische Fachkraft, die täglich im SOS-Kinderdorf Gandaki vor Ort ist, um die Mitarbeitenden der SOS-Schule, des Kinderhorts und der Familien bei gesundheitlichen Problemen ihrer Schützlinge zu beraten. Bei Beschwerden oder Blessuren kommen die Kinder aus Dorf und Schule zuerst zu ihr. Von jedem Kind, das im Dorf lebt, legt sie eine Patientenakte an und ist darum jederzeit bestens informiert über deren Krankengeschichte. Ausserdem verfügt sie über die wichtigsten Untersuchungsinstrumente, rezeptfreie Medikamente wie Schmerzmittel oder fiebersenkende Mittel und Verbandsmaterial für kleinere Verletzungen wie Schürfwunden oder Prellungen.

Für den geschulten Blick von Prabha Ghimire ist nach der Konsultation von Sujan sofort klar: Der Junge muss zum Arzt! Seine Symptome weisen auf Komplikationen der Halsentzündung hin. Die beiden Frauen informieren umgehend den Dorfdirektor und kurze Zeit später begleitet dieser den Jungen zum Arztbesuch.

Die Entscheidung war richtig: Sujans bakterieller Halsinfekt hat sich auf die Nierenfunktion ausgewirkt, was zwar nicht lebensbedrohlich ist, aber umgehend eine stationäre Behandlung im Spital erfordert. Sujan ist betrübt. Er war noch nie im Spital und hat Angst davor, was ihn dort erwartet. SOS-Kinderdorf überlässt den Jungen aber auch in dieser Situation nicht seinem Schicksal: «Auntie», also die Tante der Familie, die immer dann für die Kinder zuständig ist, wenn die SOS-Mama ihren freien Tag hat, bleibt die ganze Zeit über bei ihm in der Klinik. «Ich bin froh, dass sie hier ist. So habe ich weniger Heimweh», sagt der 13-Jährige.

Mama Santa bereitet zu Hause die täglichen Mahlzeiten für Sujan und die Tante zu und bringt sie dann im Spital vorbei. Denn in Nepal müssen Spitalpatienten selber für ihr Essen sorgen, hier gibt es ausschliesslich medizinische Versorgung. Auch der Dorfdirektor besucht Sujan mehrmals in der Klinik und erkundigt sich in regelmässigen Abständen nach dessen Befinden. Der Junge spricht gut auf die Behandlung an und fühlt sich rasch besser.

Sujan muss ins Spital. Die Auntie der Familie weicht nicht von seiner Seite.

Alles wird gut

Nach vier Tagen entscheiden die Ärzte, Sujan wieder nach Hause zu entlassen. Sie geben seiner Mutter ein Medikament mit, das er noch ein paar Tage einnehmen muss. Ausser dass er sich noch etwas schonen muss, ist er wieder vollständig gesund. «Ich bin froh, dass es Sujan wieder gut geht. Ich leide jedes Mal mit, wenn eines der Kinder krank ist. Erst recht, wenn jemand im Spital ist und ich nichts anderes tun kann, ausser mit Liebe etwas Gutes zu kochen», sagt Santa.

Am Morgen nach seiner Entlassung aus dem Spital sitzt Sujan noch etwas blass aber zufrieden wieder mit seinen Geschwistern am Frühstückstisch. Alle sind froh, dass er wieder zu Hause ist und wollen wissen, wie es im Spital war. «Es war überhaupt nicht schlimm», gibt sich der Teenager betont lässig, so wie es 13-Jährige zu tun pflegen. Er wolle heute wieder zur Schule gehen, erklärt er dann seiner Mutter, die zustimmend nickt, ihn aber ermahnt, es noch ruhig anzugehen.

Mit Genuss und in grossen Schlucken trinkt Sujan die warme Milch aus, die ihm seine Mutter hingestellt hat. Er ist der einzige der Familie, der zum Frühstück ein Glas Milch bekommt. «Das ist ein Stärkungsmittel und hilft, schneller wieder ganz auf die Beine zu kommen», erklärt Santa. Viel wichtiger für den Genesungsprozess scheint aber die Zuwendung, die Sujan mit dem Spezialfrühstück von seiner Mutter bekommt. So wie die Elternliebe überall auf der Welt einen entscheidenden Teil zum Wohlbefinden von Kindern beiträgt.

Sujan ist wieder gesund und freut sich, dass er wieder zur Schule gehen darf.