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19.01.2023 Aktuelles Alle Weltweit Mentale Gesundheit Minderjähriger stärken

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Weltweit wachsen mehr als 500 Millionen Kinder und Jugendliche in konflikt- und katastrophenbetroffenen Ländern auf. Tendenz steigend. Mit gravierenden Folgen für ihre mentale Gesundheit.

Die Folgen dieses Aufwachsens sind eklatant: Traumatische Erfahrungen nehmen zu, und belasten Betroffene unentdeckt oder unbehandelt ein Leben lang psychisch. In den letzten Jahren, auch weitab von Krieg und Naturkatastrophen, hat die mentale Gesundheit von Minderjährigen global massiv gelitten. Gemäss Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden zehn Prozent aller 10- bis 19-Jährigen an einer psychischen Störung, darunter hauptsächlich Depressionen, Angstzustände und Verhaltensstörungen. Umso wichtiger ist es für uns, in unseren Programmen den Zugang zu medizinischer Versorgung sicherzustellen und ein breites Angebot an psychosozialer Beratung zu schaffen.

Kriegserfahrungen in der Ukraine und in Äthiopien

Sowohl der andauernde Krieg in der Ukraine als auch der zwei Jahre währende Bürgerkrieg in Äthiopien hinterlassen bei einer ganzen Generation neben körperlichen auch psychische Narben. Vom Verlust geliebter Menschen, der Flucht aus der vertrauten Umgebung bis hin zu der Erfahrung, dass der gewöhnliche Alltag von heute auf morgen wegbricht, reicht das Spektrum. So erging es auch der siebenjährigen Hannah aus Äthiopien, die während des Bürgerkriegs beide Elternteile verlor. Das Mädchen lebt nun seit mehreren Monaten im SOS-Kinderdorf in Bahir Dar. Ihre SOS-Mama Kassech erzählt: «Als Hannah zu uns kam, konnte sie überhaupt nicht sprechen, und ihre Augen schienen um Gnade zu bitten. Ich habe Hannah eng begleitet und ihr oft geholfen, zur Ruhe zu kommen, wenn sie sich an das Geschehene erinnerte. Manchmal wachte sie schwer und schnell atmend auf und hatte Angst, dass sie sterben wird. Sie brauchte jeden Tag Zuspruch und die Gewissheit, dass sie sicher ist, um das Trauma zu verarbeiten.» In unseren Programmen setzen wir uns dafür ein, elternlosen Kindern wir Hannah Geborgenheit zu geben und sie zu unterstützen, ihre Traumata zu verarbeiten, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit Fachpersonen oder Maltherapie.

Der lange Schatten der Coronapandemie

Nicht zu unterschätzen sind auch die Auswirkungen der Coronapandemie auf die mentale Gesundheit Minderjähriger. Schon die teils monatelange Unterbrechung der Bildung hat langfristige Auswirkungen auf die Zukunftschancen der Kinder und Jugendlichen. Zu den Bildungslücken kommen jedoch zahlreiche prägende Erfahrungen hinzu. Der deutlich reduzierte Kontakt mit Gleichaltrigen, das Verpassen von typischen Kindheits- und Jugenderlebnissen, sowie die andauernde Angst, sich selbst oder geliebte Menschen aufgrund einer neuen Krankheit zu gefährden.

Auch hierzulande besteht Aufholbedarf, was die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen angeht. Im letzten Bericht zum Wohlergehen von Kindern in wohlhabenden Ländern von UNICEF belegt die Schweiz nur den 17. von 38 Plätzen. In der Rubrik mentales Wohlergehen ist es gar nur der 21. Platz. Das zeigt auch: Wohlhabendes Heimatland geht nicht automatisch einher mit mentalem Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen. Für Eltern und Betreuungspersonen gilt daher: Zuhören, hinschauen, nachfragen und füreinander da sein.

Missbrauchs- und Gewalterfahrungen in Nicaragua

Häusliche Gewalt gegenüber Kindern und Frauen ist in Nicaragua ein grosses Problem, das das Land seit Jahrzehnten verfolgt und häufig von Generation zu Generation weitergetragen wird. Für die Betroffenen gehören Gewalt, Angst und Missbrauch leider zum Alltag. Bleiben ihre Traumata unbehandelt, verharren sie in der erlebten Notfallsituation.

Bei einer gemeinsamen Übung von Müttern und ihren Kindern im Workshopstehen Vertrauensaufbau und Fürsorge im Vordergrund.

Bei einer Übung von Müttern und ihren Kindern im Workshop steht Vertrauensaufbau im Vordergrund.

Eine gesunde Entwicklung, Bildung und vertrauensvolle Beziehungen zu Mitmenschen sind so fast unmöglich. Präventiv bieten wir deshalb in Nicaragua Kurse zur gewaltfreien Erziehung an, um Eltern bei ihrer Erziehung zu unterstützen und Missbrauch von vornherein zu verhindern. Es gilt dabei auch, Teufelskreise, die aufgrund eigener Erfahrungen entstehen, zu durchbrechen. In Matagalpa in Nicaragua unterstützen wir aus diesem Grund auch minderjährige Mütter durch eine enge, psychosoziale Begleitung und Angeboten wie regelmässigen Treffen zum Austausch mit anderen Betroffenen. Um diesen jungen Frauen langfristig zu helfen, setzen wir auf drei Aktivitäten:

  • Erarbeitung Präventions- und Betreuungsansatz mit Fachpersonal
  • Etablierung von Mädchenhäusern für spezielle Betreuungsbedürfnisse
  • Eröffnung von Kindertagesstätten

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie uns, die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu stärken. Langfristig arbeiten wir daran, vorhandene Strukturen zu verbessern und die Rechte von Minderjährigen zu vermitteln, zu stärken und deren Umsetzung einzufordern.

Inhaltsverantwortliche:

David Becker

Wenn ich Content in Wort und Bild erarbeite, begeistert mich das grosse Ganze und berühren mich die feinen Details.

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