Die 20-jährige Nelly absolviert die gastronomische Lehre des Jugendausbildungsprogramms von SOS-Kinderdorf in Lesotho.
Die 20-jährige Nelly aus Leribe, eine 50 000 Einwohnende zählende Stadt im Norden Lesothos, brach 2020 die Schule ab. Ihrer Familie fehlte das nötige Geld, um ihre Bildung bis zum Abschluss zu finanzieren. Das Ausbildungsprogramm von SOS-Kinderdorf in Lesotho richtet sich an junge Erwachsene wie Nelly, die eine faire Chance brauchen, um den ersten Schritt in der Arbeitswelt zu machen.
Nelly trat im April 2022 in das Programm ein und entschied sich für die Ausbildung im Bereich Gastronomie. «Ich habe sowohl theoretische als auch praktische Kurse belegt. Am Jahresende konnte ich darüber hinaus Erfahrungen in der Küche in einem Gästehaus in Botha-Bothe sammeln», erzählt sie uns. Wie alle Studierenden absolvierte Nelly ein zweimonatiges Praktikum, um ihre Fachrichtung auch in der Realität kennenzulernen.
Im Gästehaus bereitete sie als Köchin Bestellungen zu, half als Haushälterin in den Zimmern aus und unterstützte bei Veranstaltungen die Dekorationsabteilung. «Gerade in der Weihnachtszeit war richtig viel los. Wirklich gebraucht zu werden, war für mich ein gänzlich unbekanntes Glücksgefühl», berichtet sie. Von den Angestellten des Gästehauses erhielt sie positive Rückmeldungen, insbesondere für ihren Einfallsreichtum. In Zukunft möchte Nelly ihre erlernten Fähigkeiten unbedingt zum Beruf machen und so finanzielle Unabhängigkeit gewinnen. Und sie blickt bereits weiter voraus: «In ein paar Jahren, wenn ich genug Geld verdient habe und im besten Fall über Ersparnisse verfüge, möchte ich mich gerne im Bereich Meeresfrüchte weiterbilden und ein eigenes Unternehmen gründen, das sich darauf spezialisiert.»
Im Frühling bestand Nelly ihre Abschlussprüfung und feierte gemeinsam mit ihren Mitstudierenden das erfolgreiche Ende ihrer Ausbildung. Sie ist dankbar für die Chance, die das Programm von SOS-Kinderdorf ihr gegeben hat. Das Ausbildungsprogramm in Leribe setzt ein ähnliches Vorgängerprojekt aus Quthing fort. Nachdem die Erfahrungen dort gezeigt haben, dass die Bereiche Bauwesen, Gastronomie und Nähen besonders gut ankamen, wurden diese für die aktuellen Teilnehmenden fortgeführt und weiterentwickelt.