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Unser Jahresrückblick 2023

Wir möchten Sie an die Hand nehmen für eine Reise durch das ganze Jahr: unsere Projekte, unsere Herausforderungen und nicht zuletzt unsere Erfolge.

Januar: Minderjährige Mütter in Nicaragua

Wir starten mit einem schwer verdaulichen, aber ebenso dringlichen Thema in das neue Jahr: Traumata.  Häusliche Gewalt gegenüber Kindern und Frauen stellt in Nicaragua seit Jahrzehnten ein enormes Problem dar und trägt Traumata von einer Generation in die nächste. Insbesondere emotionale und sexuelle Gewalt an Frauen und Mädchen sind weitverbreitet. SOS-Kinderdorf leistet in Familienstärkungsprogrammen präventive und begleitende Arbeit, um die gesellschaftliche Lage für Mädchen und Frauen zu verbessern und Opfer sexueller Gewalt bei der Traumaverarbeitung zu unterstützen. Unser Ziel: Den jungen Müttern zu helfen, ihren Kindern eine liebevolle Familie und ein fürsorgliches Aufwachsen zu ermöglichen.

Insgesamt konnten wir 2023 31 minderjährige Mütter in Nicaragua dabei unterstützen, gut für ihre Kinder zu sorgen.

Februar: Nothilfe für Syrien

Gerade erst im neuen Jahr angekommen, brachten die Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze Leid und Zerstörung über Land und Menschen. Auch betroffen: Die Stadt Aleppo, in der wir seit vielen Jahren verankert und tätig sind. Umgehend lancierten die Mitarbeitenden vor Ort Nothilfe-Massnahmen, die unter anderem die Bereitstellung von Notunterkünften, psychologischer Soforthilfe, Verteilung von Nahrungsmitteln und Wertgutscheinen, den Zugang zu Sanitäreinrichtungen und die Betreuung elternloser Kinder in Kinderschutzzentren sicherten. Besonders rührend: Auch Kinder aus dem SOS-Kinderdorf in Damaskus wurden aktiv, sammelten Taschengeld und einige ihrer Habseligkeiten, um sie an betroffene Kinder aus dem Erdbebengebiet weiterzugeben.

Gerade erst im neuen Jahr angekommen, brachten die Erdbeben an der türkisch-syrischen Grenze Leid und Zerstörung über Land und Menschen. Auch betroffen: Die Stadt Aleppo, in der wir seit vielen Jahren verankert und tätig sind. Umgehend lancierten die Mitarbeitenden vor Ort Nothilfe-Massnahmen, die unter anderem die Bereitstellung von Notunterkünften, psychologischer Soforthilfe, Verteilung von Nahrungsmitteln und Wertgutscheinen, den Zugang zu Sanitäreinrichtungen und die Betreuung elternloser Kinder in Kinderschutzzentren sicherten. Besonders rührend: Auch Kinder aus dem SOS-Kinderdorf in Damaskus wurden aktiv, sammelten Taschengeld und einige ihrer Habseligkeiten, um sie an betroffene Kinder aus dem Erdbebengebiet weiterzugeben.

Dank Ihnen haben wir mehr als 400'000 Franken gesammelt, die den Erdbebenopfern zugutekommen.

März: Krieg und leider kein Ende

Ein Jahr nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine werfen wir einen Blick zurück: Auf viel Leid, einen nicht enden wollenden Krieg, aber auch auf die vielen, vielen Kinder und Familien, die wir dank Spenden in der Ukraine, in den Nachbarländern und in der Schweiz unterstützen konnten.

Neben der Nothilfe in der Ukraine, unter anderem in Folge der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Juni 2023, setzten wir auch unsere Unterstützung für den Verein tipiti fort, der geflüchteten Familien ein Zuhause in Rehetobel und Gilly bot. In unserem Blog ziehen wir ein erstes Fazit und erläutern, welche Massnahmen speziell in der Ukraine für die Zukunft geplant sind.

Zum Blogbeitrag

Ein bedeutender Erfolg: Für alle Pflegefamilien, die in Rehetobel untergekommen sind, konnten Anschlusslösungen für ihre Wohnsituation gefunden werden.

2023 haben wir 28 Projekte unterstützt, die die Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen fördern.

Mai: Sarah Atcho und Tag der Familie

Im Mai hatten wir gleich zweimal Grund zu feiern. Einerseits, weil wir am 12. Mai den Tag der Familie auf dem Bundesplatz in Bern veranstalteten. Neben Michèle und Manu Burkart, Paolo Meneguzzi, Marco Wölfli, Tante Carmen und Globi durften wir vor allem zahlreiche Familien und Kinder vor Ort begrüssen, die die musikalische Unterhaltung auf der Bühne, Street Racket, das Leiterlispiel, das kulinarische Angebot und mehr geniessen konnten.

Zudem haben wir uns unbändig über Zuwachs im Kreis unserer Botschafterinnen und Botschafter gefreut. Die Lausanner Sprinterin Sarah Atcho setzt sich seit diesem Jahr für unser Anliegen ein und sorgte unter anderem bereits beim Besuch der geflüchteten Familien aus der Ukraine in Gilly für strahlende Kinderaugen. Auch rückblickend und an dieser Stelle nochmal: Herzlich willkommen, Sarah!

Zum Interview mit Sarah Atcho

Juni: Förderung in der Schweiz und in Lesotho

In unserem Jugendausbildungsprogramm in Leribe, Lesotho ermöglichen wir Jugendlichen und jungen Erwachsenen die berufliche Ausbildung in den Bereichen Gastronomie, Nähen und Bauwesen. In theoretischen Kursen und während Praktika erhalten sie das nötige Werkzeug, um auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen und selbstbewusst in die Zukunft zu schauen. Darüber hinaus machen sie jedoch auch unbezahlbare, emotionale Erfahrungen, wie die Abschlussfeier im Video zeigt, in denen die Teilnehmenden sich und ihre Erfolge feiern.

Im Juni hat CAREer, unser erstes Pilotprojekt in der Schweiz, Fahrt aufgenommen. Es richtet sich an Careleaver:innen und junge Erwachsene hierzulande, die Unterstützung auf ihrem beruflichen Weg, in Finanzfragen und weiteren Lebensthemen suchen. Während der ersten Entwicklungsphase im Raum Bern durften wir schon viele Erkenntnisse und Erfahrungen in Gesprächen mit Teilnehmenden und Umsetzungspartnern sammeln. Unser Fazit: Es bestehen Bedarfslücken in der Schweiz, welche wir gemeinsam mit Partnern abdecken möchten. Wir bleiben dran und entwickeln das Pilotprojekt kontinuierlich weiter.

In unserem Jugendausbildungsprogramm in Leribe, Lesotho ermöglichen wir Jugendlichen und jungen Erwachsenen die berufliche Ausbildung in den Bereichen Gastronomie, Nähen und Bauwesen. In theoretischen Kursen und während Praktika erhalten sie das nötige Werkzeug, um auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen und selbstbewusst in die Zukunft zu schauen. Darüber hinaus machen sie jedoch auch unbezahlbare, emotionale Erfahrungen, wie die Abschlussfeier im Video zeigt, in denen die Teilnehmenden sich und ihre Erfolge feiern.

Im Juni hat CAREer, unser erstes Pilotprojekt in der Schweiz, Fahrt aufgenommen. Es richtet sich an Careleaver:innen und junge Erwachsene hierzulande, die Unterstützung auf ihrem beruflichen Weg, in Finanzfragen und weiteren Lebensthemen suchen. Während der ersten Entwicklungsphase im Raum Bern durften wir schon viele Erkenntnisse und Erfahrungen in Gesprächen mit Teilnehmenden und Umsetzungspartnern sammeln. Unser Fazit: Es bestehen Bedarfslücken in der Schweiz, welche wir gemeinsam mit Partnern abdecken möchten. Wir bleiben dran und entwickeln das Pilotprojekt kontinuierlich weiter.

In 2023 haben 62 Jugendliche die Ausbildung in den Bereichen Elektroinstallation, Schneiderei und Gastronomie erfolgreich abgeschlossen.

Juli: Kinder haben ein Recht, gehört zu werden

Die meisten Kinder und Jugendlichen haben eine eigene Meinung und möchten bei Entscheidungen, die ihre Familie oder ihre Zukunft betreffen, mitreden. Viel zu oft gehen ihre Bedürfnisse und Wünsche jedoch unter. Im Alltag armutsbetroffener Familien stehen andere Dinge auf der Tagesordnung. Daran etwas zu ändern, ist eines der Kernthemen in unseren Familienstärkungsprogrammen und wird auch aktiv in den SOS-Kinderdörfern gefördert. Wir haben die Gelegenheit beim Schopf gepackt und Kinder und Jugendliche gefragt, wie sich ihr Leben seit der Aufnahme in unsere Programme verändert hat.

Zum Blogbeitrag

Insgesamt haben wir 2023 33'370 Kinder und Jugendliche für ihre Rechte sensibilisiert.

August: Trockenheit ist lebensfeindlich

Trockenheit und Hitze begleiten uns insbesondere in den Programmen in Niger und Äthiopien kontinuierlich. Im Sommer hielt das Thema durch die Hitzewellen und Brände in Südeuropa dann auch in den Ferienalltag hierzulande Einzug. In unseren Projekten setzen wir uns dafür ein, umweltschädliche durch -schonende Praktiken zu ersetzen und grüne Initiativen zu fördern, zum Beispiel:

  • In Äthiopien: Bäumepflanzen in Tulu Moye, Uferschutz durch das Pflanzen einheimischer Pflanzen am Hawassa-See, Förderung von Kompost, Kompost-Toiletten und verbessertem Gartenbau in Bushullo, Äthiopien
  • Ersatz chemischer, schädlicher Pestizide durch biologische Pestizide in Kantché, Niger

Wir setzen auch zukünftig darauf, wo immer möglich, umweltfreundliche Komponenten in unsere gemeindebasierten Familienstärkungsprogramme einzubinden. Denn diese fördern nicht nur ein gesundes, nachhaltiges Leben für die Kinder und ihre Familien vor Ort, sondern schaffen auch neue Einkommensmöglichkeiten für die Programmteilnehmenden.

September: Erfahrungen aus Niamey

Im Sommer kam es in Niger, einem unserer Fokusländer, zu einem Militärputsch. Niger war das seit 2020 letzte der drei Nachbarländer in der Sahelzone, das von einer demokratisch gewählten Regierung geführt wurde. Während wir die Sicherheit der Mitarbeitenden, Kinder und Familien aus unseren Programmen gewährleisten konnten, bedeutet der Putsch für die Bevölkerung Instabilität und eine unsichere Zukunft. Wie wichtig unsere Arbeit vor Ort ist, belegen die Erfahrungsberichte von Kindern und Jugendlichen aus der Hauptstadt Niamey, deren Familien an unseren Familienstärkungsprogrammen teilnehmen. Ihr Optimismus und ihre spannenden Pläne für die Zukunft inspirieren uns jeden Tag aufs Neue.

Das Erdbeben in Marokko am Abend des 8. September macht uns wie schon die Katastrophe an der syrisch-türkischen Grenze im Februar bewusst, wie sich in wenigen Momenten alles verändern kann und wie sehr wir als globale Gemeinschaft auf gegenseitige Unterstützung angewiesen sind. Tausende Tote, Verletzte und zerstörte Wohnungen sind die Folge des Bebens. Um den betroffenen Familien in Marrakesch und Umgebung zu helfen, lancierten wir einen Nothilfe-Aufruf, über den bis heute knapp 40’000 Franken gesammelt wurden.

Erfahrungsberichte lesen

2023 haben wir 28'566 Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien in Niger unterstützt und begleitet.

Oktober: Gemeinsam gegen den Hunger

Den Hunger zu stoppen ist eine der Grundvoraussetzungen, um Gesundheit zu fördern. Während der Anteil hungerleidender Kinder und Familien viele Jahre lang rückläufig war – seit den 1990er-Jahren hat sich etwa die Anzahl unterernährter Kinder halbiert -, haben die Coronapandemie, steigende Preise und zunehmende Naturkatastrophen diese positive Entwicklung in vielen Orten gebremst. Das Horn von Afrika, dort auch unser Fokusland Äthiopien, hatte unter mehreren Dürreperioden zu leiden, während steigende Lebenserhaltungskosten für viele Familien in Nicaragua die Ernährung zur Überlebensfrage machen. Diese Familien bei ihren Herausforderungen zu unterstützen, ist eine unserer Kernaufgaben. Denn nur mit einer stabilen, finanziellen Basis haben Familien die Möglichkeit, ihre Kinder gesund zu ernähren und ihnen einen sicheren, liebevollen Weg in die Zukunft zu ebnen. Umso wichtiger war es uns, Kinder und Jugendliche aus unseren SOS-Kinderdörfern und Programmen zur Familienstärkung nach ihrem Lieblingsessen zu fragen. Denn Ernährung ist nicht nur Lebensgrundlage, sondern auch Genuss, Gemeinschaft und Kultur.

Allein über den Spendenshop wurden 2023 93 Lebensmittelpakete für Kinder und Familien gespendet.

November: Wir sind Ex-Kinder

Im letzten Quartal starten gleich drei Initiativen, die Programmarbeit bekannter und unsere Wirkung greifbarer machen sollen:

  • In unserer Kampagne nehmen wir mit der Unterstützung unserer Botschafterinnen und Botschafter wieder die «Ich bin ein Ex-Kind»-Botschaft auf, die nichts von ihrer starken Aussage verloren hat. Sie ruft uns ins Gedächtnis, dass wir alle mal Kinder waren und es uns ein Anliegen ist, jedem Kind eine gute Kindheit und eine selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen.
  • Mit der neuen Herzens-Patenschaft «Starke Mädchen, starke Frauen» bringen wir unsere Spendenden noch näher an unsere Programmarbeit heran.
  • Rund um den Giving Tuesday lancieren wir ein Crowdfunding-Paket, das Ernährung in Niger sicherstellen soll. In Zusammenarbeit mit Partnern und Content Creatorn sensibilisieren wir für das Thema Hunger.

Dezember: Ein grosses Merci

Zum Jahresende bedanken wir uns herzlich bei allen Spendenden, Partnern, Mitarbeitenden vor Ort und interessierten Menschen, die unsere Arbeit in SOS-Kinderdörfern und Programmen zur Familienstärkung unterstützen. Ohne sie wären die Erfolge und Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr unmöglich gewesen.

Zum Jahresende bedanken wir uns herzlich bei allen Spendenden, Partnern, Mitarbeitenden vor Ort und interessierten Menschen, die unsere Arbeit in SOS-Kinderdörfern und Programmen zur Familienstärkung unterstützen. Ohne sie wären die Erfolge und Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr unmöglich gewesen.

2024 wird für uns ein besonderes Jahr: SOS-Kinderdorf Schweiz feiert 60-Jahres-Jubiläum.

Danke für Ihre Spende